Digitale Verkündigung (Folge 3/5) 

Mit einem Gebet klingt der Tag aus

Marianne Wagner. Foto: lk

Speyer (lk). Als im ersten Lockdown ab März 2020 keine Gottesdienste gefeiert werden konnten, setzten viele Köpfe in Kirche und Gemeinden auf andere Kanäle. Sie wollten weiterhin Menschen erreichen, ihnen Mut machen, Hoffnung geben und Freude schenken. Entstanden sind Andachten, Anstöße zum Nachdenken und Gebete. Manche Angebote sind inzwischen zur festen Einrichtung geworden. Fünf davon stellen wir vor. Heute: Gebete auf Facebook von Oberkirchenrätin Marianne Wagner. 

Seit Beginn der Pandamie teilt sie auf Facebook jeden Tag aufs Neue ein Abendgebet. Es sind viele selbst verfasste Gebete darunter, häufig inspiriert von der Herrnhuter Tageslosung, aber auch vertraute Texte aus der Tradition. Immer ist ein Bild dabei, manches Mal sind die Gebete auch mit einem stimmigen Lied samt Link zum Stück auf Youtube versehen. 

Ein großer Vorteil des täglichen Angebots liegt darin, ganz aktuelle Ereignisse aufgreifen zu können. So wird den Menschen die Gelegenheit geboten, diese Ereignisse am Abend des Tages mit zu bedenken. Für den Inselstaat Tonga, der von einer Naturkatastrophe schwer getroffen wurde, hielt Marianne Wagner Fürbitte im Rahmen des Abendgebets – ebenso für die ermordete Polizeianwärterin und den Polizisten im Landkreis Kusel. Und am 27. Januar, dem Tag der Befreiung von Ausschwitz, hat sie bewusst kein Gebet geteilt. Angesichts der damit verbundenen Schreiben hat sie die Leserinnen und Leser zum schweigenden Gedenken angeregt.