Landeskirche legt Leitfaden für Kooperationen und regionale Vernetzungen vor 

Zusammenarbeit der Gemeinden stärken

Regionale Kooperationen stärken: Der Leitfaden "Gemeinde geht weiter" zeigt Wege auf.

Speyer (lk). Unter dem Titel „Gemeinde geht weiter“ will die Evangelische Kirche der Pfalz die Zusammenarbeit der Kirchengemeinden und die Vernetzung unterschiedlicher Arbeitsbereiche stärker profilieren. In einem Leitfaden stellt das Institut für kirchliche Fort- und Weiterbildung Schritte für Projekte vor, die von kooperierenden Gemeinden in den zentralen Handlungsfeldern Verkündigung, Bildung und Diakonie durchgeführt werden können. „Regionale Kooperation ist nicht das Ende der Kirchengemeinde, sondern stärkt sie“, sagte Oberkirchenrat Gottfried Müller bei der Vorstellung des Leitfadens. Regionale Vernetzung und menschennahe Angebote vor Ort seien unersetzlich, erklärte Müller.

Ziel sei es zum Beispiel, Pfarrerinnen und Pfarrer im Verwaltungsbereich zu entlasten und von der Alleinzuständigkeit zur arbeitsteiligen Kooperation zu ermutigen. Zugleich bestehe die Chance, das geistliche Profil zu stärken und die eigenen Gaben in die Arbeit besser einzubringen, erklärte der für Planungsfragen zuständige Oberkirchenrat. Zur Entlastung sollen zum Beispiel in Projekten sogenannte „Standardassistenzen“ erprobt werden. Dabei teilen sich die Gemeinden in einer regionalen Kooperationszone fachlich ausgebildete Sekretärinnen, die Verwaltungsaufgaben übernehmen.

Weitere Projekte, die von April 2016 bis Oktober 2018 umgesetzt werden sollen, sind nach Auskunft Müllers neben dem Aufbau eines Freiwilligenmanagements und eines Gottesdienstkonzepts für die Region auch die Jugend- und Konfirmandenarbeit sowie der Bereich von Musik, Theater, Kunst und Kultur. Dabei gelte es bei der Umsetzung mit Bedacht und Konzept vorzugehen und als Gemeinden in der Kooperation mit externen Partnern neue Möglichkeiten zu entdecken. Die Projekte, so zeigt sich der Oberkirchenrat gewiss, führten zu der Einsicht, dass „vieles künftig besser möglich sein wird, wenn wir zusammenarbeiten. Und wenn wir zusammenarbeiten, wird vieles möglich sein, was bisher nicht ging“.

Mit dem Leitfaden wird nach den Worten von Oberkirchenrat Müller der Auftrag der Landessynode umgesetzt, der im Zusammenhang mit dem im Mai 2014 in Homburg beschlossenen Perspektivpapier die Bildung von Kooperationszonen vorgesehen habe. Die von diesen nun neu zu entwickelnden Konzepte und Projekte orientierten sich an Christi Auftrag und der Lebenswelt der Menschen. Bei allen Veränderungen von Kirchengemeinde und Gemeindepfarrdienst bleibe nach evangelischem Verständnis die Kirche zuerst Gemeinde, in der das Evangelium in Wort und Tat verkündigt werde, betonte Müller. Die pfälzische Kirchenverfassung bezeichne die Gemeinde als „Pflanzstätte des Glaubens“.

Der Leitfaden „Gemeinde geht weiter! Konzepte entwickeln in regionaler Vernetzung“ ist in der Reihe Butenschoen Campus des Instituts für kirchliche Fortbildung in Landau erschienen.