Zum Tode von Robert Hensel
Bad Bergzabern/Speyer (lk). Der ehemalige Bildungsdezernent der Landeskirche, Robert Hensel, ist tot. Der pensionierte Oberkirchenrat verstarb am 15. März im Alter von 87 Jahren nach längerer Krankheit in Bad Bergzabern. Kirchenpräsident Christian Schad bezeichnete den promovierten Theologen als „Persönlichkeit, die für die enge Verbindung von Kirche und Schule stand und stets den Dialog mit der folgenden Pfarrergeneration gesucht hat“. Robert Hensel war von 1983 bis 1990 als Oberkirchenrat Dezernent für das Theologiestudium, Schule und Bildung.
Robert Hensel, der in Zweibrücken geboren wurde, habe als junger Mensch in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs geradezu existenziell erlebt, wie eine Ideologie Personen zu Göttern erhoben und so das erste Gebot und damit die Unterscheidung von Gott und Mensch mit Füßen getreten habe, erklärte Schad. Dieser Überheblichkeit sei Hensel immer entgegengetreten. Als „Zeuge Jesu Christi hat er in seinem ganzen Leben ‚die freie Gnade Gottes an alles Volk ausgerichtet‘“, sagte der Kirchenpräsident mit Bezug auf die Barmer Theologische Erklärung von 1934.
Hensel studierte nach dem Abitur Theologie in Mainz und Heidelberg und erlangte die Doktorwürde im Fachbereich Kirchengeschichte. Im Dienst der Landeskirche war Hensel in Pirmasens der erste hauptamtliche Berufsschulpfarrer. Von dort ging er als Dozent an das Protestantische Predigerseminar nach Landau und unterrichtete Vikare. Lehraufträge erfüllte der Theologe an der damaligen Pädagogischen Hochschule Kaiserslautern und an der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule in Landau. 1995 wurde er von Ministerpräsident Kurt Beck zum Honorarprofessor an der Universität Koblenz-Landau ernannt.
Bevor Robert Hensel von der Landessynode im November 1983 zum Oberkirchenrat gewählt wurde, war der Vater zweier Kinder Gemeindepfarrer in Dahn und ab 1966 Pfarrer und Dekan in Bad Bergzabern. Über die pfälzischen Grenzen hinaus engagierte sich Hensel auch im Gustav-Adolf-Werk. „Er war ein Anwalt der evangelischen Minderheiten, die in besonderer Weise auf unsere Hilfe und Solidarität angewiesen sind“, sagte Kirchenpräsident Christian Schad in seinem ihn ehrenden Nachruf.