Evangelisches Projekt „Lichtblick“ aus Neustadt erhält Helmut-Simon-Preis der Diakonie 

Zeichen gegen die Stigmatisierung von Menschen

Mainz/Neustadt (epd/lk). Die Diakonie hat das Projekt „Jobmotor Lichtblick – Arbeits- und Beschäftigungsprojekt SoliPakt“ aus Neustadt mit dem Helmut-Simon-Preis ausgezeichnet. Der Preis sei „ein Zeichen gegen die Stigmatisierung von Menschen aufgrund von Armut, Behinderung, Herkunft oder sozialer Notlage“, sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei der Preisverleihung am 1. Dezember in Mainz. Der Helmut-Simon-Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert.

Das Projekt „SoliPakt“ der Tagesbegegnungsstätte Lichtblick des evangelischen Dekanats Neustadt beschäftigt seit 2002 Langzeitarbeitslose, mittlerweile arbeiten dort 34 Menschen. Der zweite Preis geht an das Projekt „Fußball und Integration“ des Heinrich-Egli-Hauses in Mainz. Es versucht in Trägerschaft des Vereins Mission Leben, jungen Wohnungslosen über den Sport soziale und berufliche Kompetenzen zu vermitteln. Den dritten Preis erhält die „Inklusive Freiwilligenagentur“ der Diakonie Altenkirchen, die Behinderten in ehrenamtliche Tätigkeiten hineinhilft.

Zwei Sonderpreise gehen an die Sozial- und Verfahrensberatung in der „Landeseinrichtung für Asylbegehrende und Ausreisepflichtige“ in Ingelheim, die Flüchtlinge unterstützt, und an das Kunstprojekt „Beshno az ney – kleine Anfrage an Humanität“ aus Freinsheim. Es setzt sich mit künstlerischen Mitteln mit den Themen Flucht und Integration auseinander.

Kirchenpräsident Christian Schad, Vorsitzender der Jury, würdigte das Engagement der Preisträger stellvertretend für alle Initiativen und bezog sich dabei auf das Motto der Diakonie im Reformationsjahr 2017 „Türen öffnen, Gerechtigkeit leben“. 500 Jahre nach der Reformation seien immer noch viele Menschen von der Teilhabe und Mitgestaltung in der Gesellschaft ausgeschlossen, erklärte Schad. Sich für Gerechtigkeit einzusetzen, sei daher nicht nur eine gesellschaftliche Herausforderung, sondern biblischer Auftrag. „Aus unserem Glauben heraus versuchen wir, aufmerksam zu sein für unsere Nächsten, sie wahrzunehmen, sie gewissermaßen mit den Augen Gottes anzusehen und ihnen so Ansehen, Würde und Achtung zu verleihen.“ Der Kirchenpräsident dankte allen Preisträgern dafür, dass sie diesen „Perspektivenwechsel“ vollzögen.

Der alle zwei Jahre vergebene Helmut-Simon-Preis wird von den drei Diakonischen Werken in Rheinland-Pfalz gestiftet: der Diakonie Hessen, dem Diakonischen Werk der Pfalz sowie der Diakonie in Rheinland-Westfalen-Lippe. Die Auszeichnung ist nach dem Bundesverfassungsrichter und Kirchentagspräsidenten Helmut Simon (1922-2013) benannt.