Rund 700 Presbyter blickten am Tag der offenen Tür hinter die Kulissen des Landeskirchenrates 

"Wunderbarer Gottesdienst und freundlicher Empfang"

Speyer (lk). Dem Kirchenpräsidenten in seinem Amtszimmer über die Schulter schauen, am „Runden Tisch Ehrenamt“ Platz nehmen, die Oberkirchenräte hautnah erleben, mit den Mitarbeitern ins Gespräch kommen: Für die rund 700 Presbyterinnen und Presbyter, die am Samstag der Einladung nach Speyer gefolgt waren, bot sich am Tag der offenen Tür des Landeskirchenrates in Speyer die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen der obersten Behörde der pfälzischen Landeskirche mit ihren sechs Dezernaten zu werfen. „Punkten Sie, was Ihnen wichtig ist“ forderte zum Beispiel der Runde Tisch Ehrenamt die Besucher in einer Umfrage auf. Klar unter den Favoriten am Ende des Tages: „Mit Gleichgesinnten etwas bewirken“ und „Gemeindeentwicklung mitgestalten“.

Die Besucher, die aus der ganzen Pfalz und Saarpfalz angereist waren, nahmen an Führungen durch die Bibliothek und Medienzentrale und durch das Archiv der Landeskirche teil. Im Historischen Museum der Pfalz hatten sie nicht nur Gelegenheit, mit dem Kirchenpräsidenten über seinen Vortrag „Was kommt 2017? Unterwegs zum Reformationsjubiläum“ und andere aktuelle Themen zu diskutieren, sondern auch die Ausstellung „Leben nach Luther“ zu besichtigen. „Ich war schon beim letzten Tag der offenen Tür in Speyer. Das wollte ich unbedingt nochmal erleben“, freute sich Presbyterin Ute Reinke aus Niederkirchen über den „wunderbaren Gottesdienst“ und den freundlichen Empfang durch die Mitarbeiter des Landeskirchenrates. „Gut, dass die Landeskirche den Tag der offenen Tür anbietet“, fand auch Werner Jöhlinger aus Neustadt. Für ihn sei es selbstverständlich, das gesamte Angebot wahrzunehmen. „Toll. Informativ. Ich habe viel gesehen“, zeigte sich Ulf Erxleben aus Edenkoben begeistert, dass sich „die Landeskirche so offen präsentiert“. Beeindruckt war der Presbyter und Lektor vor allem auch von dem Angebot der Bibliothek und Medienzentrale in der Roßmarktstraße: „Da liegen ja wahre Kulturschätze.“

Im Gottesdienst zum Auftakt des Tages der offenen Tür in der Speyerer Gedächtniskirche hob Kirchenpräsident Christian Schad die christliche Gemeinschaft als einen Ort der Hoffnung und des Mutes hervor. Die Presbyterinnen und Presbyter repräsentierten Tag für Tag Kirche vor Ort: „Ich bin dankbar, dass es so viele Frauen und Männer in unserer Kirche gibt, die bereit sind, ehrenamtlich und hauptamtlich Leitungsverantwortung zu übernehmen“, sagte der Kirchenpräsident. Alle dienten gemeinsam der Gemeinde Jesu Christi, führte Schad in seiner Predigt aus. Sich selbst und die Mitmenschen anzunehmen, sei die Quelle für gelingende soziale Kontakte.

Im Blick auf die aktuelle Flüchtlingssituation forderte Kirchenpräsident Schad dazu auf, alle Menschen gleichermaßen an der Gesellschaft teilhaben zu lassen. Jeder könne dazu beitragen, dass die Atmosphäre gegenüber denjenigen, die als Asylsuchende ins Land kämen, eine offene und willkommene bleibe. Stammtischparolen erteilte Schad eine Absage: „Das Schicksal der Menschen, die bei uns Zuflucht suchen, berührt unmittelbar unseren christlichen Glauben. Öffnet euch für die Schwachen. Gebt ihnen ihre Würde zurück. Nehmt einander an, so wie Christus euch angenommen hat.“ Den Gottesdienst gestalteten Dekan Markus Jäckle und Pfarrerin Belinda Spitz-Jöst sowie Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger an der Orgel und die Pfälzische Singgemeinde unter der Leitung von Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald. Die Spenden gehen an den Flüchtlingshilfefonds des Diakonischen Werkes.

Zu einem vielstimmigen Schlussakkord fanden sich am Nachmittag Hunderte zum offenen Singen in der Gedächtniskirche ein. Moderiert und dirigiert wurde die Abschlussveranstaltung von Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald.