Wo aus Feinden Freunde werden
Kusel (dw/lk). Mit einem Aufruf zu Solidarität und Gerechtigkeit sowie Frieden und Versöhnung in der „Einen Welt“ hat der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad am 1. Advent in der Kuseler Stadtkirche die Spendenaktion Brot für die Welt eröffnet. Diese steht unter dem Motto „Hunger nach Gerechtigkeit“. „Nur wo Frieden und Gerechtigkeit sich küssen, nur wo aus Feinden Freunde werden, kann Ungleichheit überwunden und eine die Würde aller Menschen achtende Weltordnung etabliert werden“, sagte der Kirchenpräsident in seiner Predigt.
Schad verwies auf ein Schwerpunktprojekt der Pfalz unter dem Titel „Botschafter des Friedens“. Dies bringe junge Menschen aus verschiedenen Konfliktregionen des Kaukasus zusammen. Durch die Begegnungen könnten Vorurteile abgebaut und Versöhnung angebahnt werden. Der Kirchenpräsident erinnerte auch daran, dass gegenwärtig rund 60 Millionen Menschen auf der Flucht sind. Terror, Hass und kriegerische Gewalt und als Folge schreiende Ungerechtigkeit würden sie dazu zwingen, ihre Heimat zu verlassen. Hinzu komme der anhaltende Klimawandel. „In den wohlhabenden Ländern des Nordens zerstören wir Lebensraum, den Gott der Menschheit als Ganzer geschenkt hat“, so Schad. Die Folgen würden zuallererst die Länder des Südens tragen.
Die thematische Bandbreite der Hilfsaktion erläuterte Pfarrerin Corinna Weissmann. Um fairen Handel gehe es in dem Projekt „Mit Bio-Bananen aus der Armut“ (Peru). Das Thema Ernährungssicherung durch ökologische Anbaumethoden, innovative Bewässerungstechniken und Sortenvielfalt stehe im Fokus des Projekts „Keine Angst mehr vor Hunger“ (Tansania). „Beistand für die Unberührbaren“ (Indien) sei ein Menschenrechtsprojekt.
Den Gottesdienst mitgestaltet hatten Ehrenamtliche der evangelischen Jugendzentrale Kusel, der Tanzkreis „Körper und Seele bewegen“ unter Leitung von Pfarrerin Bettina Lukasczyk und der Projektchor „Pop & Go“ mit Bezirkskantor Tobias Markutzik. Die Liturgie gestalteten Dekan Lars Stetzenbach und Pfarrerin Isabell Aulenbacher aus Kusel sowie Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr und Pfarrerin Sabine Jung aus Speyer.
Hintergrund: Brot für die Welt wurde 1959 gegründet und feiert in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag. Aktuell fördert das weltweit tätige Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen und ihrer Diakonie gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen über 1.500 Projekte zur Überwindung von Hunger, Armut und Ungerechtigkeit in mehr als 90 Ländern.
Die Menschen in der Pfalz und der Saarpfalz haben im vergangenen Jahr 1.041.172 Euro für Brot für die Welt gespendet. In dieser Summe sind Kollekten und Spenden, die in Kirchengemeinden gesammelt wurden, sowie direkte Überweisungen an das evangelische Hilfswerk zusammengefasst. Die meisten Spenden gingen – mit 1,75 Euro pro Kirchenmitglied – im Kirchenbezirk Frankenthal ein, gefolgt vom Kirchenbezirk Neustadt mit 1,68 Euro pro Kirchenmitglied und dem Kirchenbezirk Bad Dürkheim-Grünstadt mit 1,62 Euro pro Kirchenmitglied.
Jedes Jahr bescheinigt das Gütesiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) Brot für die Welt den verantwortungsvollen und satzungsgemäßen Umgang mit Spendengeldern und angemessene Verwaltungsausgaben.
Spendenkonto "Brot für die Welt": Bank für Kirche und Diakonie, IBAN: DE 10 1006 1006 0500 500 500.