Landeskirchliche Gemeindeberatung wurde vor 25 Jahren ins Leben gerufen 

"Wir sind keine Changemanager"

Dagmar Peterson. Foto: privat

Dagmar Peterson. Foto: privat

Speyer (lk). Stärken und Ressourcen herausarbeiten, Teamgeist fördern und Zukunft gestalten: Das ist der Leitfaden, an dem sich die Gemeindeberatung der Evangelischen Kirche der Pfalz orientiert. Vor 25 Jahren aus dem Arbeitskreis „Wurzeln und wachsen“ heraus ins Leben gerufen, präsentiert sich die landeskirchliche Einrichtung heute als ein breit aufgestelltes Team qualifizierter Mitarbeiter. Die Leitung der „GBOE“ (Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung) hat Pfarrerin Dagmar Peterson. Sie setzt auf ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Beratern und Kirchengemeinden: „Wir sind keine ‚Changemanager‘, die mit einem Koffer voll fertiger Lösungen in die Gemeinden gehen. Wir begleiten bei Entscheidungsprozessen und helfen, zu sortieren.“

Die Beraterinnen und Berater sind kirchliche Mitarbeiter, die nach einer zweijährigen Ausbildung neben- oder ehrenamtlich in der GBOE mitarbeiten. Als Fachleute mit viel „methodischem Knowhow“ moderieren sie Besprechungen und begleiten Gruppen, wie beispielsweise die Presbyterien, aber auch Einzelpersonen in Entscheidungsprozessen selbst über längere Zeiträume. Auch Pfarrer würden diese Unterstützung immer wieder gerne in Anspruch nehmen, sagt Peterson. Darüberhinaus stelle die GBOE Programme wie etwa „Zukunft mit Konzept“ zur Haushaltskonsolidierung und Gemeindeentwicklung zur Verfügung. „Es soll helfen, die Arbeit einer Kirchengemeinde von der Gebäudeverwaltung bis zur Finanzplanung so auszurichten, dass dabei ihre Ressourcen realistisch eingeschätzt und die Kräfte schonend eingeteilt werden. Nur so kann Kirche im Gemeinwesen ihre spezifischen Schwerpunkte setzen“, sagt Peterson.

Das sehen auch die für Fragen der Gemeindeberatung verantwortlichen Oberkirchenrätinnen Marianne Wagner und Karin Kessel so. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens würdigten sie die Einrichtung als verlässlichen Partner. „In Zeiten des Wandels wachsen die Ansprüche an die Verantwortlichen auf allen Ebenen. Da ist es gut, dass wir den Wandel bewusst gestalten und uns gegenseitig Hilfestellung geben. Nur so können wir unserem Auftrag als Kirche gerecht werden“, sagte Oberkirchenrätin Wagner und hob die interne Beratung als für die Kirche wichtigen geschwisterlichen Dienst hervor. Oberkirchenrätin Kessel verwies darauf, dass mit dem Programm „Zukunft mit Konzept“ durch die GBOE ein bundeweit beachtetes Programm entwickelt wurde, um Presbyterien zu helfen, ihren Leitungsaufgaben auch in finanziell schwieriger Lage verantwortlich und inhaltlich gestärkt nachzukommen.

Zurzeit arbeiten 25 kirchliche Mitarbeiter für die GBOE. Nach zweijähriger Ausbildung in systemischer Gemeindeberatung erhalten die Beraterinnen und Berater eine Beauftragung durch den Landeskirchenrat. Sie bekommen für ihren Dienst kein Honorar, sondern arbeiten im Ehren-oder im Nebenamt. „Die Beratungen werden auf Anfrage und nach der Klärung des Auftrages durchgeführt, Verschwiegenheit wird garantiert. Diese Standards tragen zu der hohen Akzeptanz der Gemeindeberatung in unserer Kirche bei“, erklärt Peterson.

Hinweis: Ein neuer Kurs in systemischer Gemeindeberatung beginnt in Kooperation mit der badischen Landeskirche Ende dieses Jahres. Dazu findet ein Orientierungswochenende am 27. und 28. Oktober 2017 statt. Kontakt und weitere Informationen bei Pfarrerin Dagmar Peterson, Telefon: 06232/667-221, E-Mail: dagmar.peterson@evkirchepfalz.de.