Austausch über Perspektiven der Ökumene 

Wie verändert sich das Miteinander?

Podiumsdiskussion: Dorothee Wüst, Moderatorin Ulrike Gentner, Johanna Rahner. Foto: Bistum Speyer

Speyer (is, lk). Die Tübinger Professorin für Dogmatik, Dogmengeschichte und Ökumenische Theologie Johanna Rahner ging in einem Impulsvortrag auf Veränderungen im ökumenischen Miteinander ein. Sie beobachtet, dass Unterschiede der Konfessionen inzwischen stärker geschätzt werden. Pluralität werde nicht mehr als "zu überwindendes Übel, sondern als zu bewahrendes Gut" verstanden. Statt um Einheit gehe es heute mehr um "versöhnte Verschiedenheit".

In der Podiumsdiskussion rief Dorothee Wüst, Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, zu einem "Schulterschluss zwischen den Konfessionen" auf, um in der Gesellschaft wahrgenommen zu werden. Sozialisierung und Heimatgefühl würden immer stärker beeinflussen, in welcher Kirche Menschen andocken können. Unterschiedliche Lehrmeinungen spielten dagegen eine geringere Rolle. Das ökumenische Miteinander in der Pfalz sei davon bestimmt, sich gegenseitig zu unterstützen. Gleichzeitig warb Wüst dafür, die Diskursfähigkeit in der Ökumene zu erhalten.

Sabine Clasani, Pfarrerin der Alt-Katholischen Gemeinde in Mannheim, bemerkt, dass Gläubige flexibler werden: "Man geht dorthin, wo man sich besonders angesprochen fühlt und das findet, was einem gut tut." Für sie ist weniger das Zusammenwachsen verschiedener Konfessionen ein Thema. Sie warb für Akzeptanz, dass "andere Konfessionen anders sind", jedoch im Bewusstsein, "dass wir im Wesentlichen übereinstimmen".

Professorin Rahner wies in der Podiumsdiskussion darauf hin, dass ökumenische Verständigung nur gelingen könne, wenn Glaube und Kirche nahe bei den Menschen präsent bleiben.

Hintergrund

Zu der Veranstaltung "Christlich sein heute und ökumenische Beziehungen vertiefen" hatte das Forum Katholische Akademie eingeladen, eine Kooperation zwischen der Katholischen Erwachsenenbildung, dem Heinrich-Pesch-Haus/Katholische Akademie Rhein-Neckar in Ludwigshafen und der Speyerer Dompfarrei Pax Christi.