Passionsreihe 

Werke, die mahnen, erschrecken und trösten

Motiv der Grieshaber-Passion. Foto: VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Ludwigshafen (lk). Die Ludwigshafener Friedenskirche zeigt bis 18. März die Ausstellung „Grieshaber-Passion“ aus der Sammlung der Stiftung Christliche Kunst Wittenberg. Im Mittelpunkt steht der polnische Kreuzweg HAP Grieshabers, dessen erste Druckfassung das Projekt einer –niemals realisierten -  Kapelle in Auschwitz unterstützen sollte, teilen Friedenskirchenpfarrerin Cornelia Zeißig und der Vorsitzende des Förderkreises Friedenskirche, Helmuth Morgenthaler, mit. Zur Eröffnung führte Stiftungskuratorin Ulrike Brinkmann in die Ausstellung ein, den musikalischen Rahmen gestaltete die Cellistin Mechthild Andre (Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz).

Aus der Sammlung der Wittenberger Stiftung werden in der Friedenskirche 22 bedeutende Werke des 20. Jahrhunderts zu sehen sein: der 1967 entstandene „polnische“ Kreuzweg von HAP Grieshaber (14 Blätter) sowie Einzelgrafiken von Max Beckmann, Lovis Corinth, Otto Dix, George Grosz, Keith Haring, Arnulf Rainer, Robert Rauschenberg und Odilon Redon. Zu den ausgestellten Werken gibt es im Rahmen des Begleitprogramms Vorträge und Passionsbetrachtungen,informieren Zeißig und Morgenthaler. Schüler des Max-Planck-Gymnasiums eröffnen die Abende mit einem Impuls, die Sonntagsgottesdienste nehmen zu einzelnen Arbeiten oder Themen Bezug. Darin widmen sich Kunsthistoriker und Pfarrer der jeweiligen Entstehungsgeschichte der Bilder und ihrer Bedeutung für die Gegenwart.

Leid und Verzweiflung, Gewalt und Ohnmacht seien zentrale Themen der Kunst des 20. Jahrhunderts gewesen, erklären die Initiatoren der Passionsreihe an der Friedenskirche. „Unter dem Einfluss zweier Weltkriege und deren verheerenden Folgen haben Künstlerinnen und Künstler sich diesen Abgründen gestellt und Werke geschaffen, die mahnen, erschrecken, trösten und zur Auseinandersetzung einladen. Die Passionserzählung des Leidenswegs Jesu war in vielen Fällen ein Anknüpfungspunkt, um menschliche Schicksale zu spiegeln und die Frage nach Sinn und Ziel offen zu halten.“

Hinweis: Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.