Gemeinden in der Pfalz bereiten sich in ökumenischem Miteinander auf Weltgebetstag vor 

Weltgebetstag: Sorgen und Hoffnungen miteinander teilen

Titelbild zum Weltgebetstag 2016, Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf, Ruth Mariet Trueba Castro/Kuba. Foto: © Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee

Kaiserslautern (lk). Rund um den Erdball wird am Freitag, 4. März, unter dem Motto „Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf“ Weltgebetstag gefeiert. Auch in den pfälzischen Kirchengemeinden bereiten sich Gemeinden und Gruppen im ökumenischen Miteinander auf den Weltgebetstag vor, erklärt die Referentin für Frauenarbeit der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft, Ilse Blendin.

Schwerpunktland ist in diesem Jahr Kuba. Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen haben Texte, Lieder und Gebete ausgearbeitet. Darin erzählen sie von ihren Sorgen und Hoffnungen angesichts der politischen und gesellschaftlichen Umbrüche in ihrem Land. In das Zentrum ihres Gottesdienstes haben die kubanischen Frauen das Zusammenleben der unterschiedlichen Generationen gestellt.

In der Pfalz haben nach Blendins Auskunft allein im Januar mehr als siebenhundert Frauen an 25 Vorbereitungsseminaren für den Weltgebetstag teilgenommen. In vielen Gemeinden gebe es mit Abendveranstaltungen oder Frauenfrühstückstreffen zusätzliche Angebote. Beispielsweise lädt in Landau Gemeindediakonin Andrea Krauß unter dem Motto „Weltgebetstag mit allen Sinnen erleben“ in jedem Jahr zu besonderen Veranstaltungen ein.

Unter anderem gebe es Kochabende nach Rezepten des jeweiligen Vorbereitungslandes, Bibel- und Filmabende. „Der Weltgebetstag ist eine wunderbare Bewegung, die von vielen Frauen weltweit getragen wird“, sagt Krauß. Sie wünscht sich, dass sich noch mehr junge Menschen von der Idee begeistern lassen. Deshalb will die Gemeindediakonin künftig verstärkt Jugendliche – zum Beispiel Konfirmanden und Präparanden – in die Vorbereitungsarbeit mit einbeziehen.

Nach Einschätzung von Ilse Blendin hat das Engagement für den Weltgebetstag nicht nachgelassen. Frauen, die sich in dieser Bewegung engagierten, schätzten besonders, dass es eine ökumenische Lern- und Feierbewegung ist. „Sie setzen sich zusammen mit Frauen anderer Konfessionen jedes Jahr intensiv mit dem Leben, den Problemen und den Kraftquellen von Frauen aus dem jeweiligen Herkunftsland der Weltgebetstagsordnung auseinander. So lernen sie, die Texte in ihrem kulturellen, politischen und religiösen Kontext zu verstehen.“

Die Referentin für Frauenarbeit weist zudem auf ein neues Angebot des deutschen Weltgebetstags-Komitees hin: Auf der Homepage www.weltgebetstag.de kann der Gottesdienst in den Sprachen Arabisch und Farsi heruntergeladen werden. „Damit hat man in den Gemeinden die Möglichkeit, auch Flüchtlinge einzuladen und sie in ihrer Sprache teilnehmen zu lassen.“

Ausgehend vom Thema des Weltgebetstags „Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf“ soll im Bereich Ludwigshafen bei den Gottesdiensten auch auf die Situation von sogenannten „unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen“ hingewiesen werden. Diese Initiative gehe vom Ludwigshafener Zentrum für individuelle Erziehungshilfen aus, das mit der Unterbringung und Versorgung dieser jungen Menschen betraut sei, teilt Blendin mit.

In der Evangelischen Kirche der Pfalz sind Frauen seit Anfang der Fünfziger Jahre in der ursprünglich aus den USA stammenden Bewegung engagiert, erklärt Ilse Blendin. Die Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft verschicke alljährlich Tausende Gebetsordnungen sowie Vorbereitungsunterlagen und habe auch in diesem Jahr wieder zusammen mit der Diözesanstelle für Frauenseelsorge Seminare zur Einführung angeboten. Die Gottesdienste zum Weltgebetstag finden in den pfälzischen Kirchengemeinden meist nachmittags oder abends statt.

Hintergrund: Der Weltgebetstag ist eine weltweite Basisbewegung christlicher Frauen. Jedes Jahr, immer am ersten Freitag im März, feiern Menschen weltweit den Weltgebetstag (WGT). Der Gottesdienst wird jährlich von Frauen aus einem anderen Land vorbereitet. Der Großteil der Kollekten der Weltgebetstagsgottesdienste in Deutschland kommt Frauen- und Mädchenprojekten auf der ganzen Welt zugute. Seit 1975 konnten so über 6.000 Projekte in rund 150 Ländern weltweit mit rund 67 Millionen Euro unterstützt werden, heißt es auf der Homepage des Weltgebetstags.