Kirchenwahlen 

Warum sich das Engagement lohnt

Machen Mut auf das Ehrenamt: Synodalpräsident Lorenz (r.) und Beisitzerin Freyer. Foto: lk/Landry.

Speyer/Homburg/Kaiserslautern (lk). Ein Leben ohne Kirche kann sich Daniela Freyer, 46, nicht vorstellen. Das sei schon in ihrer Kindheit so gewesen, sagt die Homburgerin. „Die Kirche ist mein Wohnzimmer, hier kenne ich mich aus.“ Seit 25 Jahren ist sie Presbyterin, außerdem ist sie Vorsitzende der Bezirkssynode und stellvertretendes Mitglied der Kirchenregierung, Lektorin und Prädikantin.

Ihre kirchlichen Ehrenämter sind für sie auch Ausdruck eines gesellschaftlichen Engagements: „Als Kirche müssen wir Stellung beziehen und Vorbild sein. Dann können wir auch etwas bewegen.“ Gerade in der heutigen Zeit mit ihren großen gesellschaftlichen Herausforderungen sei das wichtig, sagt Freyer, die an einer Gemeinschaftsschule im Saarland Musik, Geschichte und Religion unterrichtet.

Das sieht auch Hermann Lorenz so. Der 71-Jährige, der seit 2000 Presbyter an der Pauluskirche in Kaiserslautern ist, außerdem Vorsitzender der Bezirkssynode Kaiserslautern, Lektor und Prädikant, hat eine Vision: Kirchenfernen wieder ein Zugehörigkeitsgefühl zur evangelischen Gemeinschaft vermitteln und den Glauben stärken, dass Kirche dem Leben einen Sinn gibt. Keine leichte Aufgabe, denn für viele Menschen sei es längst keine Selbstverständlichkeit mehr, einer christlichen Kirche anzugehören.

Andererseits sei Kirche mehr als nur Dienstleister, betonen Lorenz und Freyer. „Zu einem tiefen Glauben gehören Bildung, aber auch Empathie. Wir müssen das gute Vorbild sein.“ Jungen und Älteren, Frauen und Männern, bewährten und neuen Gesichtern wollen Daniela Freyer und Hermann Lorenz Mut machen, für die Kirchenwahlen am 1. Advent 2020 (wieder) zu kandidieren.

Im Presbyterium einer Kirchengemeinde könne sich jeder nach seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten einbringen. Das Engagement von Berufstätigen, von Müttern, Vätern, Schülern und Studenten sei genauso wichtig und wertvoll wie das des Ruheständlers. Auch mit weniger zeitlichen Ressourcen könne man sich in einem bestimmten Bereich oder für ein bestimmtes Projekt einsetzen. „Es ist keine vergebliche Liebesmühe. Es macht Spaß und tut nicht weh. Jeder Tag, den man dabei ist, ist ein Gewinn“.

Hermann Lorenz und Daniela Freyer sind beide auch außerhalb der Kirche noch ehrenamtlich aktiv. Entmutigt fühlen sie sich nicht – ganz im Gegenteil: Bei den Kirchenwahlen 2020 wollen sie wieder antreten. „Auch für alle bisherigen Ämter, wenn es gewünscht wird“, fügt Freyer an. Lorenz wünscht sich für die Landessynode, die als kirchliche Volksvertretung die Inhaberin der Kirchengewalt ist, „dass sie weiterhin mit großem Verantwortungsgefühl arbeitet und das Wohl der Kirche bestimmt“.