Von der Reformationszeit bis zum Ersten Weltkrieg
Speyer (lk). Einen Einblick in die Pfalz von der Reformation bis ins 20. Jahrhundert gibt der neue, in Speyer erschienene Jahresband der „Blätter für pfälzische Kirchengeschichte und religiöse Volkskunde“. Die in dem Buch integrierten „Ebernburg-Hefte“ 2016 legen einen Schwerpunkt auf das Wirken des pfälzischen Reformators Martin Bucer und dessen Korrespondenzen.
In dem neuen Jahresband porträtiert beispielsweise Anne Schuster die Geschichte des Klosters Hornbach und seine Entwicklung zur Landesschule im 16. Jahrhundert. Albert de Lange referiert über Daniel Bernard, einen wohlhabenden Niederländer des 18. Jahrhunderts mit pfälzischen Wurzeln, der unter anderem ein Stipendium für ungarische und pfälzische Theologiestudenten vor seinem Tod verfügte.
Erich Schunk betrachtet die Pfalz im 19. Jahrhundert zur Zeit des Anschlusses an Bayern und der Entstehung der pfälzischen Unionskirche. Abhandlungen zum Ersten Weltkrieg haben Günter Otto Baumann und Holger Max-Richard Müller verfasst. Baumann zeigt und reflektiert die Kriegstagebucheinträge eines Soldaten aus Rhodt, wohingegen Müller über die Zeit der Besatzung und Revolution nach Kriegsende berichtet. Über ein „Berliner Doppelgesangbuch“ und Bezüge zur Pfalz schreibt Eberhard Cherdron in seinem Beitrag.
Stephen Buckwalter stellt in den Ebernburg-Heften Martin Bucer als Reformator am Oberrhein und in Europa vor. Matthieu Arnold und Isabel Sixt zeigen Bucer im Licht seines Briefwechsels aus dem Jahr 1533 mit den Geschwistern Ambrosius und Margarethe Blarer. Jan Martin Lies schreibt zu Politikberatung im 16. Jahrhundert am Beispiel der Korrespondenz zwischen Martin Bucer und Philipp dem Großmütigen von Hessen.
Hinweis: Der im Auftrag des Vereins für Pfälzische Kirchengeschichte herausgegebene Jahresband der „Blätter für pfälzische Kirchengeschichte“ ist im Verlagshaus Speyer erschienen und kostet 35 Euro.