Nachfolge für Gottfried Müller steht erneut auf der Tagesordnung der Landessynode 

Vier Bewerber für Oberkirchenratswahl

Speyer (Ik). Vier Theologen sind von der Kirchenregierung der Evangelischen Kirche der Pfalz als geeignete Bewerber für das Amt eines geistlichen Oberkirchenrats vorgeschlagen worden. Das hat der Pressesprecher der Landeskirche, Kirchenrat Wolfgang Schumacher, am Donnerstag in Speyer bekannt gegeben. Oberstudiendirektor Steffen Jung, Kirchenrat Michael Löffler, Pfarrer Martin Schuck und Pfarrerin Marianne Wagner wollen Nachfolger von Oberkirchenrat Gottfried Müller werden, der Ende August 2016 in den Ruhestand geht. Die Wahl erfolgt durch die Landessynode, die vom 1. bis 4. Juni in Bad Dürkheim tagt.

Steffen Jung ist seit 2011 Leiter des Evangelischen Trifelsgymnasiums in Annweiler. Der 55-Jährige aus dem saarländischen Altstadt war zuvor Landesjugendpfarrer und Pfarrer am Saarpfalz-Gymnasium in Homburg. Michael Löffler ist 52 Jahre und seit 2013 theologischer Abteilungsleiter im Personalreferat der Badischen Landeskirche in Karlsruhe. Der in Neustadt an der Weinstraße lebende Theologe war zuvor Leiter des Bischofsbüros und Pfarrer in Leimen bei Heidelberg. Martin Schuck ist seit 2009 Leiter des Verlagshauses Speyer GmbH. Der promovierte Theologe arbeitete elf Jahre als wissenschaftlicher Referent beim Konfessionskundlichen Institut in Bensheim. Gemeindepfarrer war der in Obermoschel aufgewachsene 54-Jährige in Zweibrücken und Ludwigshafen-Oppau. Marianne Wagner ist seit 2002 Pfarrerin im Missionarisch-Ökumenischen Dienst der Landeskirche in Landau und vertritt schwerpunktmäßig den Arbeitsbereich Weltmission und Ökumene. Die 54-Jährige arbeitete zuvor im Kirchenbezirk Neustadt.

Die Stelle des geistlichen Oberkirchenrats war erstmals im Frühjahr 2015 ausgeschrieben worden. Bei der Wahl durch die Landessynode im November 2015 hatten die beiden Bewerber, Dekan Armin Jung (Neustadt) und Verlagsleiter Martin Schuck (Speyer), nicht die erforderliche Mehrheit erreicht. Die Stelle wurde daher im Januar 2016 erneut ausgeschrieben. Dabei wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sich alle ordinierten Pfarrerinnen und Pfarrer im Dienst einer der 20 Landeskirchen bewerben können. In der Nachfolge von Gottfried Müller wären die Kandidaten als Dezernenten für die Pfarrer und Vikare zuständig sowie für die theologische Fort-und Weiterbildung, die Jugendarbeit und Planungs- und Strukturfragen.

Im Zusammenhang mit der anstehenden Wahl erinnerte die Kirchenregierung daran, dass das Bewerbungsverfahren und die Wahl streng nach geltendem Recht und Gesetz zu erfolgen haben. Dies verlange der Respekt vor der Synode und diene dem Persönlichkeitsschutz der Bewerber. Öffentliche Mutmaßungen und mediale Spekulationen könnten nicht die Verfassung und die Wahlgesetze ersetzen oder außer Kraft setzen, so die Kirchenregierung.

Oberkirchenräte werden in der Pfälzischen Landeskirche auf die Dauer von sieben Jahren gewählt, Wiederwahlen sind möglich. Sie leiten die einzelnen Dezernate des Landeskirchenrats, der obersten Behörde der Landeskirche. Den Vorsitz im Kollegium führt der Kirchenpräsident. Er ist auch für die Geschäftsverteilung zuständig.