Einführung und Verabschiedung 

Veränderungen mit Beteiligung und Fehlertoleranz gestalten

Kirchenpräsident Christian Schad bei der Verpflichtung von Oberkirchenrätin Bettina Wilhelm. Foto: lk/Landry.

Schriftworte der Assistenten Pfarrer Timo Schmidt, Vizepräsidentin Anja Schraut vom Landgericht Frankenthal, Kirchenpräsident Christian Schad, Oberkirchenrat Dieter Lutz für Bettina Wilhelm (vlnr). Foto: lk/Landry.

Kirchenpräsident Christian Schad bei der Verabschiedung von Oberkirchenrat Dieter Lutz. Foto: lk/Landry.

Speyer (lk). Mit den Worten der Jahreslosung 2021 wandte sich Kirchenpräsident Christian Schad in seiner Predigt an die Festgemeinde: „Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist. Richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet“. Schad sagte, dass die Worte wie geschaffen seien für die Verabschiedung und Einführung eines juristischen Oberkirchenrates beziehungsweise Oberkirchenrätin. Der Gottesdienst in der Gedächtniskirche wurde live auf YouTube gestreamt und fand unter strengen Corona-Hygienerichtlinien statt.

Nach 34 Jahren im Dienst wurde Oberkirchenrat Dieter Lutz in den Ruhestand verabschiedet. Kirchenpräsident Schad hob hervor, dass seine hohe fachliche Kompetenz über seine Dienstzeit hinaus prägend sein werde. Schad wandte sich an den scheidenden Juristen: „Dass du dich nie bloß als Leiter eines Dezernats, sondern als Mitglied des Kollegiums immer auch für das Ganze unserer Kirche engagiert hast, zeigt deinen hohen Anspruch an dich selbst.“ Das Evangelium von Jesus Christus möge ihm persönlich Halt und Hilfe zum Leben sein, gerade in den bevorstehenden Übergängen, so Schad.

Der Kirchenpräsident führte zudem Bettina Wilhelm als Nachfolgerin ein. Sie sei in der Landeskirche seit Jahren in vielfältige Beratungsprozesse involviert und zeichne sich durch eine gleichermaßen lösungsorientierte Denkweise wie empathische, Menschen zugewandte Haltung aus, lobte Schad die Entscheidung der Landessynode für Wilhelm. „Veränderungsprozesse situations- und personenangepasst vorantreiben, die Betroffenen durch Beteiligung mitnehmen und auf der Suche nach dem richtigen Weg sich durchaus auch Fehler zugestehen, so wollen Sie die Zukunft unserer Landeskirche mitgestalten“, sagte Schad zur neuen Oberkirchenrätin, die seit 25 Jahren im Landeskirchenrat tätig ist. Für das mitunter einsame Amt und sie persönlich wünschte er Gottes reichen Segen.

„Was wäre, wenn es keine Richter mehr gäbe, die Recht sprechen?“, führte Schad in seiner Predigt aus. Dabei denke er an die Juristinnen und Juristen, die sich tagtäglich bemühen, dass das Recht durchgesetzt werde, auch in der Kirche. Richter, die „Urteile fällen und Strafen verhandeln. Wenn das nicht wäre, es wäre die Hölle auf Erden! Dann würde sich immer der Stärkere durchsetzen und die Täter würden über ihre Opfer triumphieren“, gab Schad zu bedenken. Das letzte Urteil allerdings könne nur Gott sprechen. In sein Erbarmen seien wir hineingeboren und -getauft. Darauf gelte es zu vertrauen.

Grußworte wurden aufgrund der Corona-Richtlinien schriftlich eingereicht: Für die Landessynode schrieb Synodalpräsident Hermann Lorenz, im Namen der Evangelischen Landeskirche Anhalts Kirchenpräsident Joachim Liebig, für das Bistum Speyer Kanzleidirektor im Kirchendienst Wolfgang Jochim. Die Grüße der Landesregierung Rheinland-Pfalz überbrachte Staatsminister Konrad Wolf, für das Saarland Staatssekretär Jan Benedyczuk und für die Stadt Speyer die Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler.

Im Namen der Pfarrvertretung sandte Pfarrer Thomas Jakubowski Grüße wie auch der Vorsitzende des Gesamtausschusses der Mitarbeitervertretungen der Evangelischen Kirche der Pfalz, Mario Anderie.