"Gott neu vertrauen" 

Umkehr, Veränderung und Neuanfang

Zentrale Reformationsfeier für das Saarland in der Saarbrücker Ludwigskirche. Foto: ekir

Saarbrücken (ekir/lk)). Mit einem Festgottesdienst in der Saarbrücker Ludwigskirche haben im Saarland die Feierlichkeiten zum 500. Reformationsjubiläum begonnen. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, rief in seiner Predigt zu Umkehr, Veränderung und Neuanfang in Kirchen und Gesellschaft auf. An dem Reformationsgottesdienst nahmen zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Kirchen und Gesellschaft teil. Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer beteiligte sich mit einer Lesung aus dem Buch Jona im Alten Testament.

Umkehr – Buße tun – sei keine einmalige Aufgabe, sagte Rekowski in der mit gut 800 Besucherinnen und Besuchern voll besetzten Ludwigskirche. „Umkehr, Veränderung und Neuanfang waren zu Jesu Zeiten dran, zu Luthers Zeiten angesagt und sind auch heute das Gebot der Stunde. Als einzelne Christen, aber auch als Kirchen sollten wir uns jederzeit fragen: Sind wir noch auf Kurs?“, unterstrich Rekowski.

„Kehrt um von falschen Wegen“

In seiner Predigt knüpfte der Theologe an die Umkehr-Forderung Jesu aus dem Markus-Evangelium (Markus 1,15) sowie an die erste der 95 Thesen Martin Luthers an, die sich auf Jesu Aufruf bezieht. Für Christinnen und Christen heute bedeute dies: „Kehrt um von falschen Wegen, kehrt euch ab von Gedanken und Prämissen, die nicht dem Frieden dienen und der Gerechtigkeit verpflichtet sind, die unseren Planeten ausbeuten und die Schere zwischen Arm und Reich noch weiter öffnen“, mahnte Rekowski. Für die Kirchen selbst gehe es nicht nur um ein paar innerkirchliche Reformen, sondern darum, konfessionsverbindend zu beten und das Gerechte zu tun, so Rekowski.

Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad, sagte, die zentrale Reformationsfeier im Saarland markiere auch einen Neuanfang. „500 Jahre Reformation, das heißt: Gott neu erfahren, Gott neu denken, Gott neu vertrauen“, so Schad

Im Saarland leben rund 180.000 evangelische Christinnen und Christen, das sind 18 Prozent der Bevölkerung. 141.000 gehören zur Evangelischen Kirche im Rheinland, die übrigen zur Evangelischen Kirche der Pfalz.

Der Gottesdienst wurde live im SR-Fernsehen übertragen und konnte auch im Internet verfolgt werden.