Benefizkonzert für Flüchtlingshilfe unter dem Eindruck der Anschläge von Paris 

Übereinstimmendes Zeichen der Verbundenheit

Speyer (cvs/dwp). Unter dem Motto „Grenzen überwinden – Damit aus Fremden Freunde werden!“ hatten der Caritasverband für die Diözese Speyer und die Diakonie Pfalz am 15. November zu einem Benefizkonzert des SAP-Sinfonieorchesters für Flüchtlinge in die Speyerer Gedächtniskirche eingeladen. Damit setzten sie ein Zeichen für Willkommenskultur, Integration und Toleranz. Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Karl-Heinz Wiesemann riefen dazu auf, den Flüchtlingen mit offenem Herzen zu begegnen. Sie luden zum gemeinsamen Gebet für die Opfer der Anschläge von Paris am 13. November ein. „Viele wissen nicht, wohin mit ihrer Trauer. Die Sprache der Bibel und des Glaubens kann uns in dieser Situation die richtigen Worte verleihen“, sagte Kirchenpräsident Schad.

Die Besucher des Benefizkonzertes wurden bereits im Eingangsbereich der Kirche von Flüchtlingen empfangen, die mit Transparenten auf die Anschläge von Paris am 13. November Stellung bezogen. „We are against terror“ (Wir sind gegen Terror), „Was in Paris passiert ist, passiert bei uns jeden Tag“ und „We pray for Paris“ (Wir beten für Paris) war da zu lesen. Die blutigen Anschläge von Paris blieben Thema des Abends. So spielte das SAP-Sinfonieorchester auf eigenen Wunsch die „Marseillaise“, die Nationalhymne Frankreichs, als Zeichen der Verbundenheit.

Grenzen zu überwinden und aus Fremden Freunde werden zu lassen, dazu – so Bischof Karl-Heinz Wiesemann – sei dieses Konzert ein Beitrag. „Die öffentlich artikulierte Angst vor Verfremdung wird immer lauter in unserer Gesellschaft. Es besteht die Sorge, dass die Terroranschläge von Paris dies noch verschärfen“, warnte Wiesemann und betonte, wie wichtig es sei, das Fremde kennenzulernen, um nicht vorschnell zu urteilen. „Wir dürfen uns nicht abschotten, sondern müssen die Begegnung suchen“, plädierte er für mehr Offenheit.

„Menschen wie Sie braucht es, die sich ehrenamtlich engagieren“, sagte Kirchenpräsident Christian Schad. Er dankte neben den kirchlichen Mitarbeitern auch Oberbürgermeister Hansjörg Eger und dessen Mitarbeitern sowie den Hilfskräften des Roten Kreuzes für deren beispielhaften Einsatz, in Speyer eine funktionierende Willkommenskultur zu etablieren. „Wir brauchen ein offenes Herz für die Menschen, die wegen des Terrors Risiken und Strapazen auf sich genommen haben, um ihre Heimat zu verlassen und dem unaussprechlichen Grauen zu entkommen“, sagte Schad.

Für SAP SE begrüßte Bernd Welz die Gäste. „Unsere Mitarbeiter arbeiten jeden Tag über Ländergrenzen hinweg miteinander zusammen“, sagte er. Als Unternehmen Gutes zu tun, im Großen wie im Kleinen Initiativen zu gründen, um Flüchtlingen zu helfen, sei ein zentrales Anliegen auch aller Mitarbeiter. „Der vergangene Freitag in Paris führt vor Augen, warum Menschen das Risiko der Flucht auf sich nehmen“, so Wenz, der die Anschläge als Angriff auf uns alle wertete, der Solidarität füreinander fordere. Die Einnahmen der Konzerte des SAP-Sinfonieorchesters würden ausschließlich gemeinnützigen Zwecken zur Verfügung gestellt, in diesem Fall den Flüchtlingsfonds von Caritas und Diakonie.

Unter Leitung von Johanna Weitkamp spielte das Orchester Werke von Mozart und Dvorák. „Sich in dieser Situation so zusammenzutun, ist etwas ganz Besonderes“, sagte Sigrid Gläser, die mit ihrem Mann das Konzert besucht hatte. „Für mich war dieses Konzert zu diesem Anlass genau das Richtige“, meinte auch Wiltrud von Pabrutzki aus Speyer.