Soziale Arbeit ist das Rückgrat der Gesellschaft
Mainz/Speyer (liga/lk). Als größte Herausforderung der Wohlfahrtspflege in Zeiten knapper Kassen hat Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr die Sicherung und Weiterentwicklung der sozialen Arbeit und ihrer Standards bezeichnet. „Soziale Arbeit ist mehr als ein Kostenfaktor, sie ist das Rückgrat der Gesellschaft“, sagte Bähr bei seiner Einführung als neuer Vorsitzender der Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz. Der 53-jährige Sprecher der Diakonischen Werke in Rheinland-Pfalz folgt Regine Schuster, der stellvertretenden Landesgeschäftsführerin des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands, die die LIGA in den zurückliegenden zwei Jahren als Vorsitzende geleitet hatte.
Neben der Sicherstellung der Finanzierung der sozialen Arbeit im Land nannte Bähr als weitere Aufgaben die Gewährleistung einer menschenwürdigen Begleitung von Flüchtlingen, die intensive Kommunikation der Sozialpartner, die fachliche Begleitung der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen sowie die Diskussion über den 2015 erscheinenden Reichtums- und Armutsbericht für Rheinland-Pfalz. Die Liga wolle im Dialog mit Land und Kommunen die Position der Wohlfahrtsverbände unmissverständlich und klar vertreten und das Sprachrohr der Schwachen und Ausgegrenzten der Gesellschaft sein, sagte Bähr bei der Amtsübernahme im Wappensaal des rheinland-pfälzischen Landtags.
Die Vorsitzenden der Landtagsfraktion Alexander Schweitzer (SPD), Julia Klöckner (CDU) und Daniel Köbler (Bündnis 90/Die Grünen) diskutierten mit Albrecht Bähr über das Thema „Sind wir (noch) gemeinsam stark? – Verantwortliche Sozialpolitik bei leeren Kassen". In der LIGA der freien Wohlfahrtsverbände haben sich fünf Verbandsgruppen – Diakonie, Caritas, Arbeiterwohlfahrt, der Paritätische und das Deutsche Rote Kreuz – zu einem Spitzenverband auf Landesebene zusammengeschlossen. Diese beschäftigen zusammen über 175 000 Mitarbeiter. Zusätzlich engagieren sich mehr als 30 000 Ehrenamtliche in den Wohlfahrtsverbänden in Rheinland-Pfalz. Die Liga versteht sich als Lobby benachteiligter Menschen und tritt als sozialpolitischer Akteur für deren Interessen ein.