"Abendgespräch" 

Solidarisch mit den benachteiligten Menschen

Tischrede: Kirchenpräsident Christian Schad und CJD-Gesamtleiter Harald Luft (links stehend). Foto: cjd

Tischgespräche: Kirchenpräsident Schad mit Dekan Matthias Schwarz, MdL Marlies Kohnle-Gros (CDU), Landrat Otto Rubly und MdL Jochen Hartloff (SPD).

Wolfstein (Ik). Reformation geht weiter - kirchlich und gesellschaftlich, national und international. Bei einem vom Christlichen Jugenddorf (CJD) Wolfstein veranstalteten Gesprächsabend zum Thema „Luther heute. Zur Aktualität seiner reformatorischen Anliegen“ hob Kirchenpräsident Christian Schad das Reformationsjahr 2017 als ein Jubiläum des Glaubens und der Beteiligung, aber auch der Ökumene und der Kultur hervor. Gesamtleiter Harald Luft konnte unter den Gästen die Landtagsabgeordneten Jochen Hartloff (SPD) und Marlies Kohnle-Gros (CDU), den Kuseler Landrat Otto Rubly sowie kirchliche und kommunale Vertreter begrüßen.

Im Kern sei die Reformation eine Bibelbewegung gewesen. Wenn man die Erfahrungen aus dem Reformationsjubiläum für die kommenden Jahre fruchtbar machen wolle, müsse man daher bei der Bibel und ihrer lebensorientierenden Kraft beginnen, führte Schad aus. Heute sei die evangelische Kirche eine hörende und aufnehmende Kirche, die sich solidarisch erkläre mit den in der Gesellschaft benachteiligten Menschen. Im zu Ende gehenden Jubiläumsjahr „500 Jahre Reformation“, das mit den Feierlichkeiten am Reformationstag seinen offiziellen Abschluss fand, habe es unzählige Gelegenheiten gegeben, diese „Mitte des christlichen Glaubens“ zu betonen. Die Angebote hätten viele Menschen ermutigt, neu oder erstmals nach Gott zu fragen.

Der Kirchenpräsident zog in seinem Vortrag eine Linie von den Grundanliegen der Reformation zur Aktualität der reformatorischen Botschaft: Als ein zentrales Ereignis in der Geschichte Europas habe die Reformation das gesamte private und öffentliche Leben verändert und bis in die Gegenwart hinein mit geprägt, sagte Schad. Zugleich seien die reformatorischen Bewegungen Impulsgeber für einen neuen christlichen Freiheitsbegriff gewesen und hätten zur Identität des demokratischen Rechtsstaates beigetragen.

Das CJD Rheinland-Pfalz/Mitte mit Sitz in Wolfstein ist eine Einrichtung im Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands und Mitglied im Diakonischen Werk der Pfalz. Das CJD ist in verschiedenen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe, der Eingliederungshilfe, der Seniorenarbeit, der Integration von Migranten und der Beruflichen Bildung tätig. Nach dem Leitsatz „Keiner darf verloren gehen!“ betreuen an den Standorten des CJD Rheinland-Pfalz/Mitte in Wolfstein, Kusel, Bad Kreuznach und Kaiserslautern rund 420 Mitarbeiter etwa 750 Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen.