Geschäftsführer Karl-Hermann Seyl verabschiedet und Nachfolger Walter Steinmetz eingeführt 

"Sind auf dem Weg zum Gemeinschaftswerk 4.0"

Karl-Hermann Seyl (links) und Walter Steinmetz. Foto: view

Landstuhl (gw/lk). Eine Ära ist zu Ende gegangen: Nach fast 43 Jahren Tätigkeit im Ökumenischen Gemeinschaftswerk Pfalz ist Geschäftsführer Karl-Hermann Seyl in den Ruhestand verabschiedet worden. In der Stadthalle in Landstuhl sagten zahlreiche Gäste „Auf Wiedersehen“ und hießen gleichzeitig Seyls Nachfolger Walter Steinmetz, bislang Leiter der Westpfalz-Werkstätten Landstuhl, willkommen. Oberkirchenrat Manfred Sutter führte den neuen Geschäftsführer in sein Amt ein.

Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer skizzierte das Wirken von Karl-Hermann Seyl im Gemeinschaftswerk: Angefangen vom Zivildienstleistenden in den Ludwigshafener Werkstätten, über die Verwaltungs- und Werkstattleitung in Ludwigshafen und Landstuhl bis hin zur Geschäftsführung. Unter Seyls Führung sei die Einrichtung stetig gewachsen. Zwei Dinge hätten ihn besonders ausgemacht: Sein „unbändiger Drang nach Innovation und Qualität“ und seine tiefe Verwurzelung im christlichen Glauben.

Seyl habe sich mit hohem Engagement für die Belange der Menschen mit Beeinträchtigungen eingesetzt, sagten Aufsichtsratsvorsitzender Vinzenz du Bellier und David Langner, Staatssekretär im Sozialministerium. Das Gemeinschaftswerk sei ein hoch geschätzter Kooperations- und Gesprächspartner. Paul Junker, Landrat des Kreises Kaiserslautern und Peter Degenhardt, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landstuhl, hoben das Sozialunternehmen als attraktiven Arbeitgeber in der Region hervor. Ihren Dank sprachen dem scheidenden Geschäftsführer auch der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, Uwe Schwan, sowie Karl Blesinger als Elternvertreter aus.

„Das christliche Menschenbild steht im Mittelpunkt unseres Leitbildes“, sagte Seyl. Der Slogan des Werks, „Alle gleich einzigartig“, drücke dies aus. Mit der Wohngemeinschaft Westpfalz als privatfinanziertes Wohnmodell in Ramstein-Miesenbach, dem Integrationsbetrieb Simotec, den mobilen Diensten mit ihren sozialraumorientierten Angeboten und dem Sozialpädiatrischen Zentrum mit seiner Vielzahl an Spezialambulanzen sei man neue und gute Wege gegangen. „Wir sind auf dem Weg zum Gemeinschaftswerk 4.0“, sagte Seyl. Er freue sich, dass mit Walter Steinmetz ein Nachfolger gefunden sei, der Kontinuität und Weiterentwicklung im Gemeinschaftswerk sichere.

Das bestätigte auch Oberkirchenrat Manfred Sutter, der Steinmetz in sein neues Amt einführte. Steinmetz sei ein „leidenschaftlicher Diakoniker mit klugem Kopf und großem Herzen“, der das Gemeinschaftswerk weiterhin auf gutem Weg in die Zukunft führe. „Gemeinsam unterwegs sein“ sei ihm das wichtigste Anliegen, betonte Steinmetz. Dabei komme es darauf an, zusammen das Beste zu erreichen, immer aber das Machbare im Blick zu haben.

Die Einrichtungen des Gemeinschaftswerks hatten mit vielfältigen Beiträgen zum Programm beigetragen. Musikalisch begleiteten ein Chor aus allen Einrichtungen und die Band „Carpe Diem Unerhört“ der Reha-Westpfalz den Festakt. Für das Buffet sorgte die Mannschaft des Kochwerks.

Hintergrund: Gegründet wurde das Ökumenische Gemeinschaftswerk Pfalz GmbH 1968 durch die Gesellschafter, den Caritasverband für die Diözese Speyer und die Evangelische Heimstiftung Pfalz. Es bietet ambulante, teilstationäre und stationäre Hilfen an für Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen und betreut und qualifiziert Langzeitarbeitslose. Einrichtungen sind die Reha-Westpfalz Landstuhl, die Westpfalz-Werkstätten Landstuhl, die Ludwigshafener Werkstätten, die Mauritius-Schule Zweibrücken-Wattweiler, die Blieskasteler Werkstätten, das Haus im Westrich in Kusel, die mobilen Dienste mit Sitz in Landstuhl und die neue Arbeit Westpfalz Kaiserslautern. Das Gemeinschaftswerk beschäftigt rund 1200 Mitarbeiter. Es ist Alleingesellschafter des Integrationsbetriebs Simotec GmbH in Kaiserslautern mit rund 250 Mitarbeitern.