Organistin seit 50 Jahren 

Schon bei Konfirmation alle Register gezogen

Christel Meinhardt an der Kirchenorgel. Foto: Hauchwitz

Weisenheim am Berg (lk). Musik ist ihre Leidenschaft, und besonders das Orgelspiel und das Singen haben es ihr angetan: Seit 50 Jahren begleitet Christel Meinhardt aus Weisenheim am Berg Gottesdienste und Kirchenkonzerte an der Orgel, seit 15 bzw. 12 Jahren leitet sie die evangelischen Kirchenchöre von Bobenheim und Weisenheim. Dafür ist die 63-Jährige jetzt vom Landesverband für Kirchenmusik in der Evangelischen Kirche der Pfalz mit einer Urkunde ausgezeichnet worden.

Die Ehrung fand im Rahmen eines festlichen Konzertes anlässlich des 110-jährigen Bestehens des Protestantischen Kirchenchores Weisenheim am Berg statt, bei dem Christel Meinhardt nicht nur die Gesamtleitung hatte, sondern auch selbst Werke von Bach, Buxtehude und Micheelsen spielte. Unterstützt wurde sie von Tochter Jessica Meinhardt, die die 21 Register der 25 Jahre alten Rémy-Mahler-Orgel zog. Sehr beeindruckt von den Darbietungen des Chores und der Organistin zeigte sich der neue Bezirkskantor im Kirchenbezirk Bad Dürkheim-Grünstadt, Johannes Fiedler, der die Ehrung vornahm.

Auftakt für die fast lebenslange Liebe zu dem Kircheninstrument war die eigene Konfirmation: Im Dankgottesdienst saß die 14-Jährige selbst an der Orgel und kam seitdem nicht mehr davon los. „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“, sagt Meinhardt, die schon mit neun Jahren am Konservatorium in Mannheim Musikunterricht nahm. Unter anderem war sie Klavierlehrerin an der Kreismusikschule Ludwigshafen und Organistin in Ludwigshafen.

Ihren Mann, Pfarrer Helmut Meinhardt, begleitete die Musikerin mit C-Prüfung seit 1985 von Station zu Station: Sie spielte und spielt die Orgel in den Kirchengemeinden Bexbach (Kirchenbezirk Homburg), den Berggemeinden Bobenheim, Weisenheim und Herxheim (Kirchenbezirk Bad Dürkheim-Grünstadt) und wurde bald um die Leitung der Kirchenchöre gebeten. Zu beiderseitigem Gewinn, wie Ehemann Helmut Meinhardt launig anmerkt: „Wobei der Nutzen, den ich von der Situation hatte, sicher größer war.“