In seiner Predigt am Reformationstag ruft der pfälzische Kirchenpräsident zur Nächstenliebe auf  

Schad: Vorbehalte gegenüber Flüchtlingen und Migranten abbauen

Zweibrücken (lk). Anlässlich des Reformationsfestes hat der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad die Protestanten dazu aufgerufen, Mauern und Vorbehalte abzubauen und den Kontakt zu Flüchtlingen und Migranten zu suchen. „Laden wir die neuen Bürger in unsere Gemeindehäuser ein. Feiern wir miteinander und beten wir für sie“, sagte Schad in seiner Predigt im Reformationsgottesdienst in der Zweibrücker Alexanderskirche. Im Anschluss an den Gottesdienst besuchte der Kirchenpräsident die Flüchtlingsaufnahme-Einrichtung auf dem Zweibrücker Flughafen.

Das Reformationsfest sei ein Fest der Freiheit, sagte der Kirchenpräsident. Christus befreie dazu, andere mit den Augen der Liebe zu sehen. Freiheit bedeute auch Einsatz für den Nächsten in Not. Schad appellierte daher an die Gläubigen, den Flüchtlingen hier Lebenschancen zu ermöglichen. „Die herrliche Freiheit der Kinder Gottes ist keine Ellbogenfreiheit. Wer von Freiheit redet und sich damit die soziale Verpflichtung vom Leib halten will, kann sich ganz bestimmt nicht auf den christlichen Glauben berufen“, sagte Schad.

Die Freiheitsbotschaft des Evangeliums gelte auch für jene, die ihrem Glauben und Gewissen folgen wollten, aber daran gehindert würden; die auf der Flucht seien und an Leib und Seele bedroht würden, sagte Kirchenpräsident Schad. Zu lange hätten auch Christen zugeschaut, wie sich in vielen Regionen der Welt Kriege ausbreiteten und Menschen zur Flucht gezwungen worden seien. Der Kirchenpräsident sprach denjenigen seinen Dank aus, die den Flüchtlingen Hilfe leisteten und ihnen ihre Herzen und Türen öffneten: „So können wir für diese Menschen Heimat werden, damit sie bei uns neue Wurzeln schlagen.“