Kirchenpräsident wird 60 

Schad: "Mit Worten überzeugen"

Brückenbauer: Kirchenpräsident Christian Schad mit Kirchenpräsident Christian Albecker von der Union der Protestantischen Kirchen im Elsass und in Lothringen und dem badischen Bischof Jochen Cornelius-Bundschuh (v.li.).

Kirchenpräsident Christian Schad. Foto: Landeskirche/Rothermel

Speyer (lk). Aus Anlass des 60. Geburtstages des pfälzischen Kirchenpräsidenten Christian Schad lädt die Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) zu einem Gottesdienst am Samstag, dem 17. Februar 2017, um 11 Uhr in die Speyerer Gedächtniskirche ein. Im Anschluss an den Gottesdienst findet ein Empfang im Festsaal des Mutterhauses der Diakonissen Speyer-Mannheim in Speyer, Hilgardstraße 26, statt.

Im Gottesdienst predigt Kirchenpräsident Christian Schad; Synodalpräsident Hermann Lorenz, Bischof Karl-Heinz Wiesemann, Dekan Markus Jäckle und das Kollegium des Landeskirchenrats gestalten die Liturgie. Die Evangelische Jugendkantorei der Pfalz (Leitung: Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald), der Posaunenchor Pfalz (Leitung: Landesposaunenwart Christian Syperek) und Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger an der Orgel begleiten die Feier musikalisch.

Nach dem Gottesdienst sprechen Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft Grußworte, darunter die Ministerpräsidentinnen von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, sowie des Saarlandes, Annegret Kramp-Karrenbauer, die Stellvertretende Vorsitzende des Rates der EKD, die westfälische Präses Annette Kurschus, Bischof Karl-Heinz Wiesemann, der auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) ist, und Kirchenpräsident Christian Albecker von der Union der Protestantischen Kirchen im Elsass und in Lothringen. Der Stellvertreter des Kirchenpräsidenten, Oberkirchenrat Michael Gärtner, begrüßt die Gäste.

Die Amtszeit von Kirchenpräsident Christian Schad, der auch als Person für eine ausstrahlungsstarke, missionarische Volkskirche steht, ist geprägt von mehreren Großprojekten, wie beispielsweise dem Ökumenischen Pfälzer Kirchentag 2015, der Initiative Heimat│Kirche│Pfalz, dem Reformationsjubiläum 2017 und dem Unionsjubiläum 2018, aber auch von innerkirchlichen Strukturfragen, mit denen sich die synodal-presbyterial aufgebaute Landeskirche unter dem Leitbegriff „Volkskirche im Wandel“ befasst. Die Kirche müsse u.a. Antworten auf aktuelle gesellschaftspolitische und ethische Fragen geben können, jedoch stets nach dem reformatorischen Grundsatz „sine vi, sed verbo“, was so viel bedeutet wie „nicht durch Gewalt, sondern durch das gewinnende, überzeugende Wort“, ist Schad überzeugt.

Oberkirchenrat Michael Gärtner schätzt an Kirchenpräsident Schad, dass diesem der Zusammenhalt seiner Kirche ein persönliches Anliegen sei. Schad zeichne sich durch eine hohe Identifikation mit seinem Amt und einen großen persönlichen Einsatz für die Vertretung der Evangelischen Kirche der Pfalz in der Öffentlichkeit aus. „Einer seiner Grundsätze ist, dass gute persönliche Beziehungen die Basis für eine gute Zusammenarbeit sind.“ Schad verfüge über profunde theologische Kenntnisse und eine durch sprachliche Präzision gekennzeichnete Argumentationsfähigkeit. „Beides setzt er ein, um eine solide theologische Basis für die Gemeinschaft der evangelischen Kirchen in Deutschland und Europa zu formulieren; gleichermaßen engagiert er sich vorbildhaft für das ökumenische Miteinander sowohl in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), insbesondere auch mit der Katholischen Kirche.“

Nach Schads Überzeugung gehören für die „Kirche des Wortes“ das wahrhaftige, schrift- und zeitgemäße Reden zum Kern ihres Auftrages. Deshalb sei sie auch „ein Ort des entschiedenen Widerspruchs“, wenn die humanen und zivilen Grundlagen der Demokratie in Frage gestellt würden. Darüber hinaus repräsentiert Christian Schad eine persönliche, seelsorgliche Kirche: „Es geht mir im alltäglichen Arbeiten um differenziertes und sensibles Wahrnehmen und Begleiten der haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden, um ehrliche Würdigung und Wertschätzung, auch um das Verständnis für Krisen, Misserfolge und Erfahrungen des Scheiterns“, sagt Kirchenpräsident Schad. Seine vorrangige kirchenleitende Aufgabe sieht er darin, „Brücken zu bauen und Vertrauen zu stiften, gruppenübergreifende Verständigungsprozesse zu initiieren, um die verschiedenen Lebensstile und unterschiedlichen Glaubenserfahrungen füreinander offen zu halten“.

Christian Schad, geboren am 14. Februar 1958 in Ludwigshafen, ist seit 2008 Präsident der Evangelischen Kirche der Pfalz. Er studierte Theologie in Bethel, Tübingen und Bonn und trat nach dem Vikariat gemeinsam mit seiner Frau, Pfarrerin Gerlinde Wnuck-Schad, 1986 seine erste Pfarrstelle in Weingarten an. Von 1991 bis 1996 war Schad theologischer Referent im Landeskirchenrat und danach drei Jahre Dozent am Protestantischen Predigerseminar in Landau. 1998 wählte die Landessynode den damals 40-Jährigen zum Oberkirchenrat. Das Amt trat er 1999 an. 2004 wurde er zum Stellvertreter des Kirchenpräsidenten gewählt. Schad ist zudem Vorsitzender der Union Evangelischer Kirchen in Deutschland (UEK) sowie evangelischer Vorsitzender des Kontaktgesprächskreises der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen Bischofskonferenz. Zu seinen Ämtern und Funktionen gehört u.a. auch der Vorsitz des Verwaltungsrates der Diakonissen Speyer-Mannheim.