Religionswissenschaftliche Tagung 

Schad: "Gottes Geist macht lebendig"

Von links: Kirchenpräsident Volker Jung (Ev. Kirche in Hessen und Nassau), Prof. Uta Heil (Universität Wien), Kirchenpräsident Christian Schad (Ev. Kirche der Pfalz), Prof. Michael Beintker (Universität Münster) und Prof. Michael Welker (Universität Heidelberg). Foto: UEK

Arnoldshain/Speyer (lk). Weltweit wächst das Christentum, vor allem in pfingstlich-charismatischen Gemeinden quer zu den Konfessionen. Mehr als eine halbe Milliarde Menschen zählen sich zu dieser größten Frömmigkeitsbewegung in der Geschichte der Kirche. Dies haben die Missions- und Religionswissenschaftler betont, die an der 18. Konsultation zwischen Kirchenleitungen und wissenschaftlicher Theologie teilgenommen haben.

Diese fand vom 26. bis 28. September 2018 in Arnoldshain/Taunus statt und wurde von der Union Evangelischer Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (UEK) veranstaltet. 40 Vertreterinnen und Vertreter aus Evangelisch-Theologischen Fakultäten sowie den Kirchenleitungen im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) tauschten sich dabei über „das Wirken des Heiligen Geistes als theologisches Grundthema“ aus.

Wesentlich an der Vorbereitung und Durchführung dieser Konsultation war Kirchenpräsident Christian Schad beteiligt. Er ist der Vorsitzende der Vollkonferenz und des Präsidiums der UEK. In seinem Resümee betonte er: „Die geistbewegte Frömmigkeit der Pfingstkirchen und charismatischen Gemeinden irritiert viele Menschen in unseren aufgeklärten Umgebungen. Lernen können wir von ihnen, auch unter uns die verschiedenen Gaben und Begabungen der Gemeindeglieder stärker zu würdigen und in unseren Gottesdiensten der Freude an der Emotionalität des Glaubens mehr Raum zu geben.“

Dabei, so Christian Schad, sei die Prüfung und Unterscheidung der Geister eine bleibende Aufgabe. Weder die Betonung der bloßen Vernunft, noch die Betonung der bloßen Emotionalität als solche sei ein Zeichen, dass der Heilige Geist in uns wirke. Auch der Zulauf und das Wachsen von Gemeinden seien nicht automatisch ein Gütesiegel. Auf die Inhalte der Gaben des Geistes und ihre Wirkungen komme es an. „Das Maß ist dabei“, betont der Kirchenpräsident, „ob der Geist sich als Geist Jesu Christi zu erkennen gibt. Ob er seiner Nachfolge und damit der wirklichen Erbauung seiner Kirche in der Gottesliebe und in der Nächstenliebe dient.“

Gottes Geist, so das Fazit dieser Tagung, richte auf, bewirke Erbarmen mit den Armen und Schwachen, und führe uns, die wir so verschieden voneinander sind, zu einer lebendigen Einheit zusammen. In seiner Kraft könnten Konflikte in fruchtbare Kontraste umgestaltet werden.

Hintergrund: Die Union Evangelischer Kirchen (UEK) ist die Gemeinschaft von Kirchen unierten, reformierten und lutherischen Bekenntnisses in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die zwölf Mitgliedskirchen verbindet das reformatorische Bekenntnis ebenso, wie liturgische und kirchenrechtliche Übereinstimmungen. Ziel der UEK ist es, das Selbstverständnis der EKD als Kirche zu stärken, ohne die konfessionelle Vielfalt der Landeskirchen einzuebnen.