Kirchenpräsident Schad ruft zur Fürbitte für die Opfer des Flugzeugabsturzes auf  

Schad: Die Trauernden nicht im Stich lassen

Kirchenpräsident Christian Schad trägt sich in das im Berliner Dom ausgelegte Kondolenzbuch ein. Foto: lk

Berlin (lk). Nicht die Allmacht Gottes, wohl aber: die Allmachtsvorstellungen der Menschen werden durch die Ereignisse des Flugzeugabsturzes in Südfrankreich in ihre Schranken gewiesen. Dies hat der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz und Vorsitzende der Union Evangelischer Kirchen (UEK), Christian Schad, am Palmsonntag im Berliner Dom erklärt. Gottes Allmacht könne man sich nicht so vorstellen, dass er all das Böse und Unbegreifliche im Vorhinein aus dem Lauf der Dinge „herausschneide“. Gottes Allmacht zeige sich in diesen Tagen vielmehr in der Ohnmacht, „mit der er uns zur Seite steht, mit der er sich uns Menschen zuwendet: schweigend, all das Unerträgliche mit aushaltend, damit wir uns an ihm orientieren“, sagte Schad.

Zwar wisse man, dass das Leben zerbrechlich und immer vom Tod bedroht sei. „Aber wenn uns diese Wirklichkeit hautnah auf den Leib rückt, kann es uns den Atem verschlagen“, sagte der Kirchenpräsident. Das Evangelium des Palmsonntags, das vom Einzug Jesu in Jerusalem berichtet, zeige den Sohn Gottes, der den Menschen stumm entgegenkomme und Bilder und Zeichen für sich sprechen lasse. So bete man auch in diesen Tagen des umfassbaren Leids und der Trauer zu Gott, „dass er jetzt all die Trauernden nicht im Stich lässt, sondern ihnen entgegen kommt und ihnen aushalten hilft, was kaum auszuhalten ist und dass er ihnen Menschen zur Seite stellt, die das Unfassbare mittragen, und dass er die Opfer aufnimmt in sein ewiges Reich.“

Schad rief im Gottesdienst zur Fürbitte für die Opfer der Flugzeugkatastrophe und ihre Angehörigen sowie für die Rettungskräfte und Notfallseelsorger auf, die Tag und Nacht im Einsatz seien. Bereits am vergangenen Mittwoch hatten zahlreiche Menschen an einer Trauerandacht im Berliner Dom teilgenommen und sich in das Kondolenzbuch eingetragen, darunter auch der Regierende Bürgermeister von Berlin und der Präsident des Abgeordnetenhauses.