Schüler des Kurfürst-Ruprecht-Gymnasiums Neustadt gestalten Plakatmotiv der Öffentlichkeitsarbeit 

Querdenker suchen in der Kirche Antworten auf aktuelle Fragen

Jonathan Mauß (2.v.re.) und Nikolas Arens (5.v.re.) sind die Protagonisten, die sich für das Plakatmotiv „ins Bild setzen" ließen. Foto: Reiner Engwicht

Neustadt (lk). Mit einer neuen Plakatreihe setzt die Evangelische Kirche der Pfalz ihre Öffentlichkeitsinitiative Heimat | Kirche | Pfalz fort. Für die siebte Reihe der im Jahr 2010 gestarteten Initiative haben Schülerinnen und Schüler des Kurfürst-Ruprecht-Gymnasiums (KRG) in Neustadt ein Motiv geplant und mit den Profis aus Landeskirche und Werbeagentur umgesetzt. Kirchenpräsident Christian Schad übergab die ersten Druckexemplare in Neustadt an die Schüler des Grundkurses Evangelische Religion der 12. Jahrgangsstufe des KRG sowie Schulleiter Hartmut Loos und Schulpfarrerin Ute Friedberg.

Ausgangspunkt für das Projekt sei ein Treffen im Landeskirchenrat in Speyer gewesen, bei dem die Schüler ihre konstruktive Kritik an den damaligen Motiven  geäußert hätten. Vor allem habe ihnen der Bezug zur jüngeren Generation gefehlt, resümierte Schad. Zugleich hätten die Schüler eigene Motiventwürfe mitgebracht. So sei die Idee entstanden, die Gruppe „zu einem Workshop mit der von uns beauftragten Werbeagentur Antares einzuladen“. Nach zahlreichen Diskussionen auch unter der Schülergruppe sei dann das Motiv unter dem Slogan „Heimat ist, wo wir Zukunft gestalten“ entstanden.

Das Motiv, aufgenommen auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes der Technischen Universität Kaiserslautern, zeigt zwei junge Männer, die auf einer hochkannt gekippten Kirchenbank sitzend mit einem Fernrohr den Horizont absuchen. „Unser Blick und unser Denken gehen nicht nur geradeaus, sondern auch oft quer“, erklären die Schüler ihre Idee. Jonathan Mauß und Nikolas Arens sind die  Protagonisten, die sich „ins Bild setzen" ließen. Die Kirchenbank verdeutliche das gemeinsame Fundament des Glaubens und die Geschichte. Zugleich erinnere die Gesamtkonzeption des Bildes, dass „wir auch auf unsere aktuellen Fragen Antworten brauchen“, so die Schüler. Als Beispiel nannten sie die Möglichkeit der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare.

Kirchenrat Wolfgang Schumacher, Öffentlichkeitsreferent der Landeskirche, stellte zugleich die drei weiteren Motive der diesjährigen Reihe zum Thema „Reformation und die Eine Welt“ vor. Diese zeigen die Bibliothek des Fachbereichs Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft der Johannes Gutenberg Universität in Germersheim  („Heimat ist, wo du mit Sprache Brücken baust“) und die deutsch-französische Grenze bei Neulauterburg und Lauterbourg („Heimat ist, wo Grenzen verbinden“). Das Thema Flucht und Integration greift ein Bild aus der geplanten Erstaufnahmeeinrichtung in Herxheim bei Landau auf („Heimat ist, wo du Fremden hilfst“).

Schad und Schumacher wiesen darauf hin, dass Motive und Themen vor allem bei kirchlich Distanzierten Interesse wecken würden. Es werde wahrgenommen, „dass die pfälzische Landeskirche in der Region fest verwurzelt und nahe bei den Menschen ist mit deren Fragen, Sorgen und Nöten, ihrem Stolz und ihrer Freude“. Dass die Motive den Betrachter herausfordern, wie die Kritik der Schülerinnen und Schüler aus Neustadt gezeigt habe, sei durchaus gewollt.

Hinweis: Die Motive der aktuellen Reihe „Heimat | Kirche | Pfalz“ können über das Öffentlichkeitsreferat der Landeskirche unter oeffentlichkeitsreferat@evkirchepfalz.de bestellt werden.