Partnerschaftsbesuch in Papua – Bild der Speyerer Gedächtniskirche als Geschenk für neue Kirche 

Protestanten grüßen vom anderen Ende der Welt

Landau (möd/lk). Nach vier Flügen und einer Bootsfahrt war das Ziel am anderen Ende der Welt erreicht: Eine evangelische Kirche auf der Insel Waigeo in Papua ist seit Kurzem der passende „Rahmen“ für ein großformatiges Bild der Speyerer Gedächtniskirche der Protestation. 

Bei einem Partnerschaftsbesuch bei der Evangelischen Kirche im Lande Papua hatte der Pfälzer Pfarrer für Weltmission und Ökumene, Florian Gärtner, das Bild als Gastgeschenk im Gepäck. Die Gereja Kristen Injili di Tanah Papua (GKI) hatte die Delegation des Missionarisch-Ökumenischen Dienstes (MÖD) zu ihrer alle fünf Jahre stattfindenden Synode nach Raja Ampat eingeladen. 

„Das Bild soll unsere Schwestern und Brüder in Papua immer wieder an die Freiheit erinnern, die wir aus dem Glauben ziehen“, sagte Pfarrer Florian Gärtner bei der Übergabe. Pfarrer Alberth Yoku von der GKI bedankte sich für das symbolträchtige Geschenk. Die neue Kirche in Waisai, in der das Bild jetzt seinen Platz hat, ist in Form einer Schildkröte gebaut und symbolisiert die enge Verbundenheit der Papua mit dem Meer. 

Schwerpunktmäßig habe man sich über Themen wie Menschenrechte, Umweltschutz, medizinische Standards und Aids-Hilfe ausgetauscht, schildert Gärtner. Er sei beeindruckt von der Offenheit der Menschen, denen er in Papua begegnet sei und den „vielen starken Frauen, die mit Begeisterung, Hingabe und klarer Vision ihre Gemeinden führen“.

Bildung – besonders in abgelegenen Regionen – sei indes immer noch mangelhaft. Manchmal kämen Lehrer nur einmal in der Woche oder noch seltener in den Schulen vorbei, Beschwerden an die Adresse der Regierung seien bisher erfolglos geblieben. „Daher springen wir Pfarrerinnen und Pfarrer oft selbst ein und unterrichten“, berichteten die Partner von der GKI. Die Evangelische Kirche in Papua unterhält, auch dank der Unterstützung aus der Pfalz, Schülerwohnheime für Mädchen und Jungen aus abgelegenen Dörfern.  

An der Reise hatte auch der aus Papua stammende Pfarrer und MÖD-Mitarbeiter Welman Boba teilgenommen. Boba koordiniert beim Missionarisch-Ökumenischen Dienst in Landau die Partnerschaftsarbeit mit Papua. Die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen der Evangelischen Kirche der Pfalz und der GKI bestehen seit 1993. Den offiziellen Partnerschaftsvertrag hatten die Landeskirche und die GKI 2014 unterzeichnet. Die Partnerschaft wird schwerpunktmäßig vom Papua-Arbeitskreis im Kirchenbezirk An Alsenz und Lauter in Kooperation mit dem Missionarisch-Ökumenischen Dienst getragen. 

Papua liegt auf Neuguinea, der zweitgrößten Insel der Welt. Der Westen der Insel, wo auch die Partnerkirche GKI liegt, gehört zu Indonesien.