Die Bibel erzählen 

Premiere im Halbdunkel der Kirche

Die Speyerer Gedächtniskirche war der stimmungsvolle Rahmen für die Bibelnacht.

Die Teilnehmer des Kurses "Bibelerzählen". Fotos: privat

Speyer (lk). Im Halbdunkel der Kirche sitzt jemand vor dem Altar und ruft mit gewaltiger Stimme und großem Gestus: „Komm, komm doch endlich und hilf mir!“ Gebannt sitzen Kleine und Große im Halbkreis um den Erzähler herum und haben alles um sich herum vergessen. Sie möchten mit um Hilfe rufen oder zumindest dem Verzweifelten zur Hilfe kommen. Seine Klage hat sie berührt. Das will „Bibelerzählen“.

In der Speyerer Gedächtniskirche haben die Teilnehmer des erstmals in der Landeskirche durchgeführten Bibelerzähler-Kurses, organisiert vom Pfarramt für Kindergottesdienst und dem Missionarisch-Ökumenischen Dienst (MÖD), ihre Geschichten präsentiert. „Eingeladen waren alle, die Geschichten, Musik, Snacks und Stimmungsvolles in eindrucksvoller Umgebung lieben“, schildert Pfarrerin Urd Rust vom Pfarramt für Kindergottesdienst.

In zwei dreitägigen Ausbildungseinheiten haben die neuen Bibelerzähler die freie Rede, das Konzept einer Bibelerzählung und was sonst noch dazu gehört, gelernt. Dabei hatten sie als erfahrenen Lehrmeister den Bibelerzähler Jochem Westhof aus Hamburg, der mit einer Sprecherzieherin (Sarah Rust), einer Märchenerzählerin (Gisela Pütter) und einer Schauspielerin (Maria von Bismarck) als Referentinnen zusammen arbeitete. Die Präsentation in der Gedächtniskirche, musikalisch vom Duo Jutta und Peter Schitter (Klavier und Bass) begleitet, sei praktisch die Prüfung der 15 Absolventen gewesen, erklärt Rust. Die etwa zehn Minuten dauernden Geschichten wurden jeweils parallel an zwei Stationen in der Kirche erzählt.