Schulleitertagung 

Präventionsfachkräfte befürwortet

Vertreter der Kirchen und der Schulen tagten zum Thema sexueller Missbrauch. Foto: is

Speyer (is/lk). In der Ausbildung von Präventionsfachkräften sehen Vertreter der Kirchen, Kommunen und der Schule die Chance, die Schulgemeinschaften für das Thema sexueller Missbrauch zu sensibilisieren. Bei einer gemeinsam von den Schulabteilungen des Bistums Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz veranstalteten Tagung berichteten Oberschulrätin Irina Kreusch vom Schulreferat des Bistums und Kirchenrat Thomas Niederberger vom Amt für Religionsunterricht der Landeskirche über den Umgang ihrer Kirchen mit der Thematik.

Im Bereich der Landeskirche wurde nach den Ausführungen Niederbergers eine unabhängige Kommission berufen, die es Betroffenen erleichtern soll, sich zu melden. Die Kirche komme damit den Empfehlungen nach, neutrale Ansprechpartner für einen niedrigschwelligen Zugang zur Aufarbeitung einzusetzen. Zudem bestehe bereits seit 2012 eine Fort- und Ausbildungsverpflichtung für alle hauptamtlichen Beschäftigten, die Kinder und Jugendliche betreuen, bilden, beaufsichtigen oder erziehen. Am eigenen Evangelischen Trifels-Gymnasium Annweiler (TGA) stehe als Ansprechpartnerin für Schüler und Lehrer eine Lehrerin zur Verfügung. Es habe am TGA keinen Fall sexualisierter Gewalt bzw. Missbrauchs geben.

Das Bistum Speyer wolle transparent und offen vor dem Hintergrund der kirchlichen Studie zu sexuellem Missbrauch mit den schulisch Verantwortlichen ins Gespräch gehen, erklärte Irina Kreusch als gymnasiale Ansprechpartnerin. Die Erfahrungen der kirchlichen Aufarbeitung und Prävention beträfen einen größeren Kontext, vor allem auch den Lebensraum „Schule“ für Kinder und Jugendliche. Thomas Mann als Präventionsbeauftragter des Bistums und Annette Heck vom Jugendamt Germersheim erklärten vor den rund 40 Direktoren der Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen in der Pfalz und dem Saar-Pfalz-Kreis Vorgänge und Hintergründe in der kirchlichen wie staatlichen Arbeit mit Missbrauchsfällen.

Die beiden Kirchen, Bistum Speyer und Evangelische Kirche der Pfalz, laden gemeinsam alle zwei Jahre Direktoren der Schularten zum Austausch ein. Zur fachlichen Auseinandersetzung zu Religionsunterricht und kirchlichen Themen an Schulen standen 2019 für die evangelische Seite Oberkirchenrätin Dorothee Wüst, Kirchenrat Thomas Niederberger und Fachberaterin Anita Kiefer Rede und Antwort, für die katholische Seite Oberschulrätin Irina Kreusch und Domdekan Christoph Kohl. Beide Kirchen konnten dazu auch die staatlichen Vertreter der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde (ADD) Neustadt, Philipp Jähne und Rolf Merz, begrüßen.