Synodalpräsident Hermann Lorenz hat die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz eröffnet 

Plädoyer für die "religiöse Dimension des Lebens"

Synodalpräsident Herrmann Lorenz eröffnete die Synode.

Speyer (lk). Synodalpräsident Hermann Lorenz hat sich für eine intensivere religionspädagogische Ausbildung der Erzieherinnen an Kindertagesstätten ausgesprochen. Evangelische Kitas zeichneten sich unter anderem dadurch aus, dass sie „die religiöse Dimension des Lebens wahrnehmen“, sagte Lorenz zur Eröffnung der pfälzischen Landessynode am Donnerstag in Speyer. Um dies weiter zu verbessern, sollte nach seiner Ansicht eine spezifisch evangelisch-religionspädagogische Ausbildung auch während des Berufspraktikums angeboten werden. Die Herbsttagung vom 17. bis 19. November in Speyer befasst sich schwerpunktmäßig mit dem Thema religiöse Bildung, Werte- und Familienorientierung an evangelischen Kindertagesstätten.

In seiner Eröffnungsrede begrüßte Lorenz ausdrücklich die vom Diakonischen Werk Pfalz 2011 ins Leben gerufene Qualitätsinitiative „Kita+QM“. Indem die Landeskirche und ihre Diakonie 2017 eine neue Initiative mit den Schwerpunkten Religionspädagogik und religiöse Kompetenz starte, sei sie im Bereich der Weiterbildung „auf einem guten Weg“. Mit Blick auf die steigenden Ausgaben im Kita-Bereich hoffe er bei den Verhandlungen mit dem Land zur Änderung des Kindertagesstättengesetzes auf „ein Einsehen der Regierenden“, sagte Lorenz. Manche Gemeinde werde sich sonst überlegen müssen, „ob sie ihre Kindertagesstätte nicht in öffentliche Trägerschaft übergehen lassen muss“. Dies sei für den Staat jedoch mit erheblichen Mehrausgaben verbunden. Die Evangelische Kirche der Pfalz sei stets dazu bereit gewesen, ihren Teil zur sozialen Ausgestaltung der Gesellschaft zu tragen. „Dies kann jedoch auf Dauer nicht allein zu Lasten der Kirchengemeinden gehen.“

Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz tagt vom 17. bis 19. November im Mutterhaus der Diakonissen Speyer-Mannheim in Speyer, Hilgardstraße 26. Dem Schwerpunktthema widmet sich die Synode am Freitag. Die Verabschiedung des Doppelhaushaltes für die Jahre 2017 und 2018 steht am Samstag auf der Tagesordnung. Die öffentlichen Plenarsitzungen beginnen am Donnerstag um 10.45 Uhr, am Freitag um 9 Uhr und am Samstag um 8.30 Uhr.

Der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz gehören 70 Synodale an – 46 weltliche und 24 geistliche. Acht der 70 Mitglieder sind berufen, davon zwei als Jugendvertreter. Synodalpräsident ist der Kaiserslauterer Jurist Hermann Lorenz. Dem Präsidium gehören außerdem der Dekan des Kirchenbezirks An Alsenz und Lauter, Matthias Schwarz, als erster Vizepräsident und Ministerialrat Joachim Schäfer aus Birkenheide als zweiter Vizepräsident sowie Rommi Keller-Hilgert und Daniela Freyer als Beisitzerinnen an. Die Landessynode ist als kirchliche Volksvertretung die Inhaberin der Kirchengewalt. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in den geistlichen, rechtlichen und finanziellen Bereichen der Landeskirche. Ihre Amtszeit beträgt sechs Jahre.

Hinweis: Die öffentlichen Plenarsitzungen im Mutterhaus der Diakonissen Speyer-Mannheim in Speyer, Hilgardstraße 26, beginnen am Donnerstag um 10.45 Uhr, am Freitag um 9 Uhr und am Samstag um 8.30 Uhr.