Oberkirchenrätin Marianne Wagner überreicht neuen Vikaren die Ernennungsurkunden 

Pfarrer müssen keine Einzelkämpfer sein

Von links: Pfarrer Thomas Jakubowski, Oberkirchenrätin Marianne Wagner, die Vikarinnen und Vikare Hildrun Mittelstädt, Katharina Küttner, Vera Ettinger, Jasmin Coenen, Simon Krug, Marcel Spitz und Lorenzo Cassolla sowie Kirchenpräsident Christian Schad. Nicht auf dem Foto ist Francesca Brand.

Speyer (lk). Acht Theologinnen und Theologen bereiten sich ab Ende September auf den Pfarrdienst in der Evangelischen Kirche der Pfalz vor. Oberkirchenrätin Marianne Wagner hat den Vikaren im Landeskirchenrat in Speyer die Ernennungsurkunden überreicht. „Wir haben etwas gemeinsam: Für uns beginnt ein neuer Dienst, ein neuer Lebensabschnitt. Schön, dass Sie sich darauf einlassen“, sagte Wagner, die seit 1. September die neue Personaldezernentin der pfälzischen Landeskirche ist.

Den künftigen Pfarrerinnen und Pfarrern legte Wagner ans Herz, den Menschen in ihrer neuen Umgebung mit Offenheit zu begegnen, mit ihnen Stärken, aber auch Schwächen zu teilen. Pfarrer müssten keine „Einzelkämpfer“ sein, betonte Wagner. Vielmehr sei es wichtig, „nicht nur auf sich selbst zu schauen“ und sich einem falschen Leistungsdruck entziehen zu können.

„Sie sind uns ein reicher und willkommener Schatz“, machte Kirchenpräsident Christian Schad den Vikaren Mut, im gegenseitigen Austausch und im Dialog mit Gott Geborgenheit und Halt zu finden. Dabei seien die Bibel und das Gebet „die Quelle, aus der wir Kraft schöpfen können“. Anfechtungen und Zweifel, so Schad weiter, gehörten zum Glauben hinzu: „Sich ihnen zu stellen, hat mit Ehrlichkeit sich selbst und Gott gegenüber zu tun“, sagte der Kirchenpräsident und bestätigte damit die Vikare auf ihrem Weg, zu glaubhaften Zeugen der Christusbotschaft in Kirche und Gesellschaft zu werden. 

Der Kirchenpräsident freute sich über den „relativ großen Kurs“, mit dem er auch in Zukunft das Gespräch und den gegenseitigen Austausch suchen werde. Er bezeichnete es als große Chance, dass die Ausbildungszeit der neuen Vikarinnen und Vikare in die Zeit des Reformationsjubiläums 2017 falle.  

Am 26. September beginnt für Francesca Brand, Lorenzo Cassolla, Jasmin Coenen, Vera Ettinger, Simon Krug, Katharina Küttner, Hildrun Mittelstädt und Marcel Spitz die Ausbildung am Protestantischen Predigerseminar in Landau. Im Rahmen ihrer Ausbildung sammeln sie abwechselnd dort sowie durch Praxisphasen in Schulen und Gemeinden Erfahrungen. Die Ausbildung gliedert sich in die drei Abschnitte: Schul- und Gemeindepraktikum sowie ein Spezialpraktikum, in dem sich die Vikare ein besonderes kirchliches Handlungsfeld aussuchen können.

Die neuen Vikare werden nach ihrem Schulpraktikum im Sommer 2017 u.a. in den Kirchengemeinden Billigheim-Ingenheim (Kirchenbezirk Bad Bergzabern), Böhl-Iggelheim (Kirchenbezirk Speyer), Germersheim (Kirchenbezirk Germersheim), Heiligenmoschel (Kirchenbezirk An Alsenz und Lauter), Kleinkarlbach (Kirchenbezirk Grünstadt), Ludwigshafen-Gartenstadt (Kirchenbezirk Ludwigshafen) und Schifferstadt (Kirchenbezirk Speyer) eingesetzt.

Das Vikariat stellt die Zeit zwischen dem Ersten Theologischen Examen, also dem Studium – und der abschließenden Prüfung, dem Zweiten Theologischen Examen, dar. Laut Predigerseminar soll das Vikariat die Vikare auf die gestiegenen Anforderungen im Pfarrberuf, aber auch auf die vielfältigen Handlungsfelder kirchlicher Arbeit vorbereiten.