Missionarisch-Ökumenischer Dienst organisiert Informationsbesuch – Empfang im Landeskirchenrat 

Partner aus Bolivien in der Pfalz zu Gast

Die Gäste aus Bolivien sind im Landeskirchenrat in Speyer empfangen worden. Foto: lk

Speyer (lk). Über nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum informiert sich eine Delegation aus Bolivien zurzeit in der Pfalz. Die Besuchergruppe mit dem Präsidenten des Kulturzentrums Ayopayamanta, Severino Maldonado, sowie weiteren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern ist im Rahmen ihres Pfalzaufenthaltes auch von Oberkirchenrat Manfred Sutter im Landeskirchenrat in Speyer empfangen worden.

Die konkrete persönliche Begegnung und der Austausch seien das Lebenselixier der partnerschaftlichen Zusammenarbeit im ökumenischen Miteinander, erklärte der Ökumenedezernent in seiner Begrüßung. Er freue sich auf das Gespräch mit den bolivianischen Glaubensgeschwistern, nachdem er in den letzten Wochen schon Delegationen der weiteren Partnerkirchen der Evangelischen Kirche der Pfalz aus Ghana, Korea und Westpapua empfangen durfte.

Der Besuch der bolivianischen Partner vom Centro Cultural Ayopayamanta (CCA) findet in Trägerschaft des Missionarisch-Ökumenischen Dienstes Pfalz (MÖD) und in enger Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Kunan Mink‘a im Kirchenbezirk Donnersberg, der Kirchengemeinde Gimmeldingen sowie Kooperationspartnern im Schwarzwald und in der Steiermark statt, teilt die pfälzische Pfarrerin für Weltmission und Ökumene, Marianne Wagner, mit.

Das Kulturzentrum wirke aktiv bei der Entwicklung der ländlichen Region Ayopayamanta mit, erklärt Wagner. Mikrobewässerungsanlagen für die Landwirtschaft, Anlagen für Trinkwasser, Umwelterziehung in Schulen, Wiederaufforstung, eine zentrale öffentliche Bibliothek mit Internetzugang sowie der Regionalsender Radio Ayopaya nennt die Pfarrerin als Beispiele aktueller Projekte des CCA in Bolivien. In der Pfalz informiert sich die Gruppe u.a. über die Vermarktung und Produktion regionaler Produkte, Klimaschutz, Landesplanung, ökologische Landwirtschaft und Abfallentsorgung. Zudem werden Fragen der ökumenischen Zusammenarbeit erörtert.

Seit Ende der 70er Jahre gibt es nach Auskunft Wagners intensive Beziehungen zwischen Gemeinden und Gruppen in der Pfalz mit Basisorganisationen in Bolivien, vor allem in der Region Ayopaya. Der Freundeskreis Kunan Mink’a („Jetzt helfen wir uns gegenseitig“) aus der Nordpfalz habe diese Zusammenarbeit gestartet. Zwischen 1985 und 2008 fanden neun internationale Begegnungsprogramme in der Pfalz und in Ayopaya statt, jeweils mit einem Schwerpunktthema wie etwa biologische Landwirtschaft, Partizipation von Frauen oder nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum. Dies sei auch in die entwicklungspolitische Bildungsarbeit der Pfalz eingeflossen, so Wagner. So habe der Freundeskreis Kunan Mink’a im Kirchenbezirk Donnersberg mit der Ausstellung „Wie riecht und schmeckt Bolivien?“ über Lebenssituation und Projekte in der bolivianischen Partnerregion informiert.

Seit dem Jahr 2002 koordiniert der Missionarisch-Ökumenischen Dienst der Evangelischen Kirche der Pfalz die Beziehungen nach Bolivien, auch auf landeskirchlicher Ebene. Dadurch seien Kontakte zwischen weiteren Kirchengemeinden und dem CCA entstanden, z.B. in der protestantischen Kirchengemeinde Gimmeldingen im Kirchenbezirk Neustadt. Aus Anlass des Besuches der bolivianischen Delegation hat die Kirchengemeinde Gimmeldingen unter Mitwirkung des Kindergottesdienst-Teams einen Partnerschaftsgottesdienst zum Thema „Gottes Liebe umspannt die Welt“ gefeiert.