Rund 4.000 Gläubige haben mit einem Gottesdienst den Abschluss des Ökumenischen Kirchentages in Speyer gefeiert 

Ökumenischer Kirchentag als Kraftquelle für den weiteren Weg

Speyer (is/lk). Rund 4000 Gläubige haben sich am Sonntagnachmittag im Domgarten zum Abschlussgottesdienst des Ökumenischen Kirchentages versammelt. Er wurde von Geistlichen aus neun christlichen Konfessionen gemeinsam gestaltet.

„Aufstehen zum Leben, das geht nur in Verbindung mit Christus“, betonte Pastor Dr. Jochen Wagner in der Predigt. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Region Südwest (ACK) rief die Gläubigen dazu auf, die Verbindung mit Christus in ihren Alltag zu integrieren, zum Beispiel durch das Gebet, das Lesen der Heiligen Schrift und die Feier des Abendmahls oder der Eucharistie. Zugleich ermutigte er die Gläubigen, selbst aktiv zu werden: „Die Verbindung mit Christus halten und aktiv werden für andere: Das ist wie einatmen und ausatmen. Beides gehört zusammen.“ Das Leitwort des Ökumenischen Kirchentages „Aufstehen zum Leben“ müsse im Alltag konkret werden, zum Beispiel im Einsatz für Flüchtlinge. „Die Erfahrung des Fremdseins und der würdige Umgang mit Fremden gehören zu unserer Tradition. Es ist unser Auftrag, für Menschen einzutreten, die dies erleben mussten und erleben.“

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Christian Schad unterzeichneten im Abschlussgottesdienst den „Leitfaden für das ökumenische Miteinander im Bistum Speyer und in der Evangelischen Kirche der Pfalz“ und übergaben ihn an die Dekaninnen und Dekane als Vertreter der Pfarreien und Kirchengemeinden sowie an den Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Region Südwest (ACK), Pastor Dr. Jochen Wagner. Der Leitfaden ist ein bundesweit einmaliges Dokument der ökumenischen Zusammenarbeit. Er zeigt Perspektiven auf, wie angesichts struktureller Veränderungen in beiden großen Kirchen die ökumenische Verbundenheit bewahrt und weiter gestärkt werden kann.

Als eine „lebendige Vergegenwärtigung des ersten Pfingstereignisses“ bezeichnete Bischof Wiesemann den Ökumenischen Kirchentag. „Was wir in diesen zwei Tagen an Gemeinschaft erlebt haben, kann und soll uns zur Kraftquelle werden für den weiteren Weg der Ökumene“, zog auch Kirchenpräsident Schad eine positive Bilanz. Rund 22.000 Menschen hatten sich am Pfingstwochenende an den rund 200 Angeboten des ökumenischen Glaubensfests beteiligt.