Kirchenpräsident Schad zum Leiter internationaler ökumenischer Gespräche berufen 

Ökumenischer Dialog: Nach Übereinstimmung suchen

GEKE-Studienleiter Martin Friedrich (links) und Kirchenpräsident Christian Schad. Foto: lk

Speyer (lk). Kirchenpräsident Christian Schad ist zum evangelischen Delegationsleiter der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) für die Konsultationsgespräche mit dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen berufen worden. Das hat die Landeskirche in Speyer bekannt gegeben. Schad tritt die Nachfolge des verstorbenen Bischofs Friedrich Weber aus Braunschweig an. Der 2013 begonnene ökumenische Dialog zwischen Europas Protestanten und der römisch-katholischen Kirche soll Fragen des Kirchenverständnisses behandeln.

Im Gespräch mit dem Studienleiter der GEKE, Martin Friedrich, zeigte sich der Kirchenpräsident zuversichtlich, dass bis Oktober 2016 erste Ergebnisse der gemeinsamen Beratungen vorliegen werden. „Es ist das erste Mal, dass der Päpstliche Einheitsrat mit einer regionalen Kirchengemeinschaft wie der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa Konvergenzgespräche führt“, erläuterte Friedrich. Auch seitens der katholischen Kirche sei man sehr aufgeschlossen, ein gemeinsames Papier zum Amts- und Kirchenverständnis zu erarbeiten. Auf katholischer Seite hat der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann den Vorsitz.

„Wir gehen davon aus, dass 2017 eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht werden kann, die die Themenkreise Rechtfertigung und Kirche, Grund, Gestalt und Bestimmung der Kirche, Ordiniertes Amt und allgemeines Priestertum sowie Modelle der Kirchengemeinschaft im ökumenischen Dialog behandelt“, sagte Schad. Hier spiele das Konzept der „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ eine zentrale Rolle. Gemeinsam mit Bischof Wiesemann will Schad mit dem zu erarbeitenden Papier einen entscheidenden Impuls für die Ökumene im Blick auf das Reformationsjahr 2017 geben.

Der GEKE gehören 94 lutherische, methodistische, reformierte und unierte Kirchen aus rund 30 Ländern Europas und Südamerikas an. Die GEKE vertritt insgesamt rund 50 Millionen Protestanten. Die Mitglieder der Konsultationsrunde kommen aus Norwegen, Italien, Rumänien, Irland, Frankreich und England. Das nächste Gespräch findet vom 29. bis 31. Januar 2016 in Erfurt statt.