ÖKUMENISCH 

Neue Predigtimpulse zum Klimaschutz

Der Regenbogen als Gottes Zeichen zur Bewahrung der Schöpfung. Foto: Sibylle Wiesemann

Die Weltklimakonferenz in Glasgow ist beendet, die Diskussion um entschlossene Maßnahmen zum Klimaschutz geht weiter. Die Forderung nach einer neuen Zeit nachhaltigen Handelns wird zunehmend lauter, auch in der Kirche. Mit dem ersten Advent, am 28. November, startet das neue Kirchenjahr 2021-2022. Zeitgleich erscheint das ökumenische Projekt „nachhaltig predigen“.

Unter dem diesjährigen Motto „frei-fair-handeln“ bietet die Predigtplattform zu den Bibelstellen der Sonn- und Feiertage jeweils einen Denkanstoß. Die Impulse stellen hochaktuell den christlichen Auftrag zum Umwelt- und Naturschutz ins Zentrum. Die pädagogischen Materialien zur Reihe stehen diesmal unter dem Motto „Frei-fair-handeln“.

„Mit `frei-fair-handeln´ werden Hintergründe und Folgen der `Freihandelsabkommen´ beleuchtet. Zum anderen wird die Frage untersucht, was `frei´ und `fair´ eigentlich bedeuten. Hier gibt es noch viel zu tun, viele Augen sind zu öffnen“, beschreibt Projektleiter Dr. Michael Rentz, Radolfzell, das Ziel der diesjährigen Predigtreihe.

Seit den ökumenischen Konzilien, den Weltkirchenkonferenzen der 1990er Jahre gehören die Schwerpunkte „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ zur Agenda der Kirchen in der Welt. Dieser „konziliare Prozess“ ist ein Weg, der den gerechten Umgang mit Mensch, Natur und Kreatur in die Mitte stellt. Die christliche Ethik, das Eintreten für die geschundene Schöpfung, die Armen und Schwachen, leitet sich grundlegend aus biblischen Texten ab. Die Reihe „nachhaltig predigen“ geht darum bereits seit 16 Jahren Bibelstellen zum Thema Nachhaltigkeit und Teilhabe auf den Grund.

Ein ökumenisches Team – darunter Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst - erarbeitet die Impulse, die für Gottesdienste und Unterricht oder auch zur persönlichen Lektüre bestimmt sind. „Sonntags nachhaltig predigen, freitags mit `Fridays for Future´ auf die Straße gehen und werktags klimagerecht leben“, meinen Sibylle Wiesemann und Steffen Glombitza, Umweltbeauftragte in der Landeskirche und im Bistum Speyer, „alles gehört zusammen. Das zeigt diese Predigtreihe, sozusagen `Sundays for Future´“.

Hintergrund

Im ökumenischen Projekt "nachhaltig predigen" erstellen seit 2005 Theologinnen und Theologen Predigtimpulse. Grundlage sind die Bibelstellen, die durch die evangelische und katholische Ordnung für die Sonn- und Feiertage des aktuellen Kirchenjahres vorgegeben sind. In den ersten Jahren erschienen die Bände in Druckversion, inzwischen in einem Internetportal. Im Lauf des Kirchenjahres sollen weitere Impulse eingetragen werden.

An der Plattform beteiligen sich neben der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) und dem Bistum Speyer 23 weitere Landeskirchen und Bistümer in Deutschland, sowie die beiden Zürcher Kantonalkirchen und zwei Diözesen der Anglikanischen Kirche. Das Projekt wird von „Brot für die Welt“ und der „Alfred-Töpfer-Akademie für Naturschutz“ in Niedersachsen gefördert.

Mehr zum Thema

www.nachhaltig-predigen.de