Neue Bewohner herzlich begrüßt
Speyer (lk). Als gutes Beispiel für gelingende Integration hat der Speyerer Oberbürgermeister Hansjörg Eger die Unterbringung von drei Flüchtlingsfamilien in einem Wohnhaus der Evangelischen Kirche der Pfalz bezeichnet. Gemeinsam mit Kirchenpräsident Christian Schad und Oberkirchenrätin Karin Kessel besuchte das Stadtoberhaupt zwei Familien aus dem Kosovo und eine Familie aus Pakistan, die im Westen der Stadt ein vorläufiges Zuhause gefunden haben. „Ich hoffe, dass weitere Wohnungs- und Hauseigentümer diesem Beispiel folgen und Wohnraum anbieten“, sagte Eger.
Eger und Schad zeigten sich erfreut, dass in dem 150 Quadratmeter großen Haus mit Garten sich nicht nur die zwölf Flüchtlinge, sechs Erwachsene und sechs Kinder, „vertragen“, sondern auch die Nachbarn die neuen Bewohner herzlich begrüßten. Eine vorzeigbare Immobilie, die Einbindung in die Nachbarschaft und die Gesellschaft sowie das Erlernen der deutschen Sprache seien wesentliche Voraussetzungen für eine gelingende Integration, erklärte der Kirchenpräsident. Die Stadt Speyer sei vorbildhaft in dem Bemühen, die Flüchtlinge dezentral unterzubringen, sagte Schad.
Neben dem Engagement der Mitarbeiter von Stadtverwaltung und Landeskirche erinnerten Schad und Eger auch an die Unterstützung zahlreicher ehrenamtlich Aktiver, die in Sprachkursen, bei Behördengängen oder im Treffpunkt Asyl im Martin-Luther-King-Haus die Flüchtlinge und Asylbewerber unterstützen. Der Oberbürgermeister und der Kirchenpräsident forderten gemeinsam ein schnelleres Asylverfahren, „damit die betroffenen Menschen mehr Sicherheit über ihren Aufenthaltsstatus bekommen und hier einer geregelten Beschäftigung nachgehen können“. Gerade Arbeitsverhältnisse würden zur besseren Integration beitragen.
Nach Angaben der Stadt leben zurzeit rund 310 Flüchtlinge und Asylsuchende in Speyer. Nach den gegenwärtigen Zuweisungszahlen könnten bis Ende des Jahres weitere 200 Flüchtlinge und Asylbewerber in die Domstadt kommen. In der gesamten Bundesrepublik liegt die Zahl der zu erwartenden Flüchtlinge im Jahr 2015 bei 400.000.