Wechsel im Amt des Vorstehers der Diakonissen Speyer-Mannheim 

Nächstenliebe und Wirtschaftlichkeit

Ämterübergabe in der Gedächtniskirche: Günter Geisthardt (vorn, 2. von rechts) wurde mit einem Festgottesdienst in der Speyerer Gedächtniskirche in sein neues Amt als Vorsteher der Diakonissenanstalt eingeführt. Er tritt die Nachfolge von Werner Schwartz (vorn, 4. von rechts) an.

Speyer (lk). „Die Einheit von Liturgie und Diakonie, von Frömmigkeit und entschiedenem Hilfehandeln, der Dienst an den Menschen und für sie aus dem Wurzelgrund des Gottesdienstes“: dies stellte Kirchenpräsident Christian Schad als „prägend für das Wirken der Diakonissen“ heraus. Anlässlich der Einführung von Günter Geisthardt als Vorsteher der Diakonissen Speyer-Mannheim und der Verabschiedung seines Vorgängers, Werner Schwartz, betonte Schad, dass es bei der Tätigkeit der diakonischen Einrichtung um die verlässliche und institutionalisierte Hinwendung zu den Schwachen und Schutzbedürftigen, den Kranken und Alten, den Kindern und Sterbenden, den Menschen mit Behinderung gehe.

In den 14 Jahren seiner Tätigkeit als Vorsteher habe Werner Schwartz eine gute Balance von diakonischem Auftrag und ökonomischer Rationalität, von Nächstenliebe und Wirtschaftlichkeit erreicht, sagte der Kirchenpräsident. Die Evangelische Diakonissenanstalt habe sich unter der Verantwortung von Schwartz zu einem bedeutenden Sozialunternehmen in der Region entwickelt und beschäftige heute rund 4.300 Mitarbeitende.

Mit Günter Geisthardt trete ein Theologe und Bildungsfachmann das Amt des Vorstehers an, der wisse, dass Bildung und Diakonie konstruktiv aufeinander zu beziehen seien. Um nachhaltig zu sein, bedürfe die Diakonie der inneren und äußeren Bildung. Seit den Anfängen im Jahr 1859, so Kirchenpräsident Schad, haben die Diakonissen in Speyer Menschen in der Pflege und auch in der Kindererziehung ausgebildet. Aktuell erfasse das eigene Ausbildungszentrum die Pflegerischen Schulen, die Hebammenschule, die Fachschule für Sozialwesen und die Altenpflegeschule. Darüber hinaus ist es nach Auffassung des Kirchenpräsidenten wesentlich, die diakonische Fort- und Weiterbildung für die Mitarbeitenden des Unternehmens fest zu etablieren.

Auch Oberin Diakonisse Isabelle Wien und der kaufmännische Vorstand Karlheinz Burger hießen Geisthardt willkommen und dankten seinem Vorgänger für seinen unermüdlichen Einsatz.

In seiner Predigt über den barmherzigen Samariter betonte Geisthardt, dass die Diakonissen und ihre Arbeit eine von mehreren Antworten auf die Wirkungsgeschichte der Erzählung seien. „Not wahrnehmen und mit den eigenen Möglichkeiten das Nötige tun, Menschen beistehen, ihnen zuhören und Zuwendung geben: das trifft nicht nur auf den barmherzigen Samariter zu, das prägt auch die Arbeit der Diakonissen und wird fortgeführt von Mitarbeitern in den sozialen Berufen.“