„Hoffnung für Osteuropa“ 

Nachbarländer im Blick behalten

"Hoffnung für Osteuropa": Rainer Riedt (l.) von den Ludwigshafener Werkstätten des Ökumenischen Gemeinschaftswerks und Pfarrer Jaroslaw Szczerbacz (r.), Leiter der Werkstatt für Beschäftigungstherapie im ostpolnischen Nowa Wola. Foto: Phieler.

Speyer (lk/dwp). Die Diakonie Pfalz bittet Gläubige in der Pfalz und Saarpfalz um Unterstützung für die Menschen in unseren östlichen Nachbarländern. Corinna Weißmann, Referentin für Ökumenische Dienste bei der Diakonie Pfalz: „Bei all unseren Sorgen hier ist es wichtig, nicht die Menschen in der Welt und in unseren Nachbarländern aus dem Blick zu verlieren“.

Im letzten Jahr hat die Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ 25.500 Euro an zehn Projekte verteilt, im Jahr 2019 waren es acht, die insgesamt 29.000 Euro erhalten haben. Die Spenden fließen an diakonische Einrichtungen in Polen, zum Beispiel an Alten- und Pflegeinrichtungen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, Kindererholungen oder zur Förderung von Mädchenarbeit. Weiterhin werden besondere Projekte unterstützt, wie ein Buchprojekt, das das Massaker des Zweiten Weltkrieges aufarbeitet.

Die Pfingstkollekte wird traditionell für „Hoffnung für Osteuropa“ verwendet. Die Spenden können Gottesdienstbesucher in den protestantischen Kirchengemeinden in der Pfalz und Saarpfalz abgeben. Zudem sind Einzelspenden digital möglich unter dem Spendenportal der Landeskirche bei der KD Bank unter https://www.evkirchepfalz.de/spenden/kollekte-an-pfingsten/

Hintergrund „Hoffnung für Osteuropa“: Die Initiative „Hoffnung für Osteuropa“ ist die Antwort der Evangelischen Kirchen in Deutschland auf den Wandel in Mittel- und Osteuropa. Gegründet 1994, soll die Aktion soziale Strukturen, diakonische Dienste und den zivil-gesellschaftlichen Aufbau fördern. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs Ende der achtziger Jahre hat in Europa ein radikaler Umbruch begonnen, der das Leben der Menschen in den ehemaligen Ostblockstaaten tiefgreifend veränderte. Mit dem Kollaps der politischen Strukturen brachen meist auch wirtschaftliche Systeme und soziale Sicherungen zusammen. Millionen Menschen wurde buchstäblich die Existenzgrundlage entzogen. Viele können bis heute nicht an dem Wirtschaftsaufschwung teilhaben, der in Europa einsetzte.

„Hoffnung für Osteuropa" will durch Erfahrungsaustausch und Kooperation mit einheimischen kirchlichen oder zivilgesellschaftlichen Partnern Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Vorbildhafte Sozialprojekte sollen als Symbole der Hoffnung wahrgenommen werden und zur Nachahmung motivieren. Die Aktion will zudem in Ost und West Verständnis für die verschiedenartigen Lebenssituationen und Traditionen wecken. Internationale Begegnungen und Partnerschaften zwischen den Kirchen sollen zur Völkerverständigung beitragen und die Ökumene stärken.

Die Evangelische Kirche der Pfalz unterstützt mehr als sieben Projektpartner in sechs Ländern. In Polen werden ein Altenwohnheim und eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Hajnowka, eine Werkstatt in Nowa Wola, ein Altenheim in Stanislalowo und ein ambulantes Hospiz in Michalowo unterstützt, außerdem die Evangelisch-Augsburgische Kirchengemeinde in Bialystok. Projektpartner ist das Dekanat Hajnowka in der orthodoxen Diözese Warszawa-Bielsk.

In der Ukraine organisiert der landeskirchliche Arbeitskreis Ukraine-Pfalz humanitäre Hilfen für ein Ambulatorium, Krankenhäuser, Hospitationen für Ärzte und Krankenpflege im Gebiet Transkarpatien und die Förderung von Studierenden der Germanistik. Er gibt Zuschüsse für ehemalige Zwangsarbeiter und ermöglicht Begegnungen von Jugendlichen sowie Familien.