Mut zu Solidarität und Versöhnung
Speyer/Gönnheim (lk). Kommunikation statt Konflikt, Anteilnahme statt Neid, Zuversicht statt Mutlosigkeit: Weihnachten macht nach den Worten von Kirchenpräsident Christian Schad und Oberkirchenrat Manfred Sutter Mut zu Solidarität und Versöhnung. Schad und Sutter riefen dazu auf, sich von Gottes Botschaft der Nächstenliebe leiten zu lassen und eigene Schwächen zu überwinden. An Weihnachten komme in Jesus Christus das Licht in die Welt, das herausführe aus Finsternis und Hoffnungslosigkeit, sagte Schad in seiner Predigt am ersten Weihnachtsfeiertag in der Speyerer Gedächtniskirche. „In diesem Licht sehen wir den Weg, der vor uns liegt. Es gibt uns Orientierung.“
Dieses Licht habe etwas zu tun mit Verwandlung, die ein Grundgesetz allen Lebens sei, führte der Kirchenpräsident aus. „Ohne Licht aber ist nur Stolpern. Hindernisse werden zu spät erkannt, so dass wir ins Straucheln geraten und zu Fall kommen können. Man gerät ins Dickicht, sinkt ein, findet nicht zurück.“ Unter dem dünnen Firnis der Zivilisation lauere etwas, das jederzeit zum Ausbruch bereit sei: „Da unten sitzt unser Neid, mit dem wir den Erfolg des Anderen beäugen; die Unversöhnlichkeit, mit der wir jahrzehntealte Verletzungen pflegen, mit der wir alles haben wollen und niemals ist es genug.
In einer Welt des Unfriedens und des Leids könne Gottes Botschaft, die mit seinem Sohn in die Welt gekommen sei, Grenzen überwinden und das Beste in den Menschen ans Licht bringen: Mitgefühl und Solidarität. „Unser Gott ist ein sprechender, ein mitteilsamer Gott. Der Grund der Welt ist Mitteilung, Sprache, Gehör und Anreden“, so Kirchenpräsident Christian Schad. Zugleich warte Gottes Wort jedoch auch auf Antwort. „Es wartet auf unsere Zuwendung und dass wir unser ‚Ja‘ sprechen zu ihm und zu diesem Kind in der Krippe, das den unendlichen Abstand zwischen Gott und Mensch überwunden hat, um uns nahe und der Welt Licht zu sein.“ Der Gottesdienst in der Speyerer Gedächtniskirche, in dem die Gemeinde das Heilige Abendmahl feierte, wurde mitgestaltet von Dekan Markus Jäckle (Liturgie) und der Speyerer Kantorei unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger.
Auch Oberkirchenrat Manfred Sutter ermutigte in seiner Predigt dazu, sich in einer vielfach gefährdeten Welt mit dem „Mut zur Solidarität“ für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen. „Weihnachten stärkt unser inneres Immunsystem. Es macht uns einfühlsam und mitmenschlich. Es stärkt unsere Widerstandskräfte gegen Brutalität, Dummheit und Gewalt.“ Menschenkinder seien Gotteskinder und damit „Hoffnungskinder“, sagte der Oberkirchenrat. Der Gottesdienst in der Gönnheimer Martinskirche wurde mitgestaltet von Prädikant Friedhelm Speck (Liturgie), dem Posaunenchor Friedelsheim, Michelle Nicklis (Sologesang) und Renko Anicker (Orgel).