Das Ensemble rund um Dekan Matthias Schwarz macht auch auf Kirchentagen von sich hören 

Musikbegeistert zwischen "Himmel und Erde"

Himmel und Erde mit Dekan Schwarz (2. Reihe, links). Foto: Privat

Otterbach (lk). Abstand von Pflicht und Tagesgeschäft, Auftanken der Kräfte, einfach mal abschalten können – wir haben uns bei Dekaninnen und Dekanen umhört, wie sie ihre Freizeit gestalten. Und sind dabei auf allerlei kulturelles Engagement gestoßen. Wie zum Beispiel beim Dekan des Kirchenbezirks Otterbach, Matthias Schwarz, und seinem Ensemble „Himmel und Erde“.

Schon als Schüler habe er sich mit Begeisterung in musikalische Projekte gestürzt, schildert Schwarz, sei zum Klavier-Unterricht und zum Posaunenchor gepilgert und habe mit der Gitarre noch eins draufgesetzt – als Autodidakt. Die Gesangsstimme, so erzählt der gebürtige Iggelheimer weiter, habe im Jugendchor des Diakonissenhauses in Lachen-Speyerdorf ein solides Training erfahren, „und da habe ich auch ab und an schon dirigiert“.

Nach den Studienjahren in Tübingen und Heidelberg, die fürs Musizieren wenig Raum ließen, lieferte die erste Pfarrstelle in der damals vier kleine Dörfer zusammenfassenden Gemeinde Jettenbach neue Impulse. „Im ländlichen Raum fehlte es vor allem an Angeboten für die Jugend und meinem Faible für moderne Kirchenmusik folgend, habe ich mich auf die Suche nach Mitstreitern gemacht“, erinnert sich Matthias Schwarz. Am Anfang – im Jahr 1999 – erreichte die Besetzung lediglich Quartett-Größe, aber: „Unsere mit Keyboard begleitete Gottesdienstmusik fand so viel Anklang, dass wir bald ein stattliches Ensemble waren.“

„Himmel und Erde“ – der Name signalisiert bis heute das weltumspannende Themen- und Stilspektrum der heute elf Akteure zählenden Truppe. Denn selbstverständlich wollte Matthias Schwarz 2005 mit der Berufung zum Dekan die Erfolgsgeschichte seiner Formation fortschreiben, was ihm bis heute offensichtlich gelungen ist. Mit Klarinette, Keyboard, Gitarre und Gesang bereichern moderne christliche Lieder, Balladen, Gospelsongs, aber durchaus auch säkulare Pop-Songs, wie etwa „Tears in Heaven“ von Eric Clapton, Gottesdienste oder werden zu spannenden Konzertarrangements verknüpft. „Die Inhalte müssen halt in den christlichen Kontext passen.“

Ihm als Dekan falle es leicht, viele Kontakte zu pflegen, sagt Schwarz. Das gebe immer mal Impulse zur Zusammenarbeit mit einem Gesangverein, einer Musikgruppe, man tausche Arrangements aus und manches mehr. Ebenso breit ist das Spektrum der Auftritte. Die Ausgestaltung der Konfirmationen in Otterbach sei mittlerweile Tradition, dazu kämen regionale Veranstaltungen und Auftritte bei Kirchentagen. Vor kurzem hat Matthias Schwarz einen Projektchor ins Leben gerufen, der mittlerweile 40 Sänger zählt. „Die Kirchenmusik ist eine friedliche, aber enorm effektive Wunderwaffe, wenn es darum geht, Menschen zu erreichen und zu motivieren“, sagt der Dekan. „Wir sehen Jung und Alt gleichermaßen begeistert, wenn wir mit modernen Worten und tollem Sound über Sehnsüchte, Frieden, Schöpfung, Leben und Tod singen – als stimmiger Gegenpol übrigens zur traditionellen Kirchenmusik, die ebenfalls ihren Platz bei uns hat.“

Ihm persönlich so Schwarz, beschere das Musikmachen – er ist Keyboarder und Sänger zugleich – die Möglichkeit, mal abzuschalten vom Pflichtalltag. Ebenso übrigens wie seine zweite Leidenschaft, der Fußball. Beim FC Phoenix Otterbach fungiert der Endvierziger mittlerweile ehrenamtlich als Betreuer, Jugendleiter und zuweilen Trainer.

Hinweis: Das nächste Konzert von „Himmel und Erde“ findet statt am Sonntag, 8. November, 17 Uhr, in der Protestantischen Kirche Winnweiler.