Konfirmanden und Betreuer bereiten sich aufs Konfi-Camp in Wittenberg vor 

Modernes Lagerleben an der Wirkungsstätte der Reformation

Konfi-Camp 2017: Modernes Lagerleben für Konfirmanden und Betreuer. Foto: ikf

Speyer/Landau (lk). Für die Konfirmandinnen und Konfirmanden in der Pfalz und Saarpfalz ist 2017 ein besonders ereignisreiches Jahr. Rund 400 Mädchen und Jungen nehmen vom 28. Juni bis 2. Juli an einem bundesweiten Konfi-Camp teil, das anlässlich des Reformationsjubiläums in Wittenberg stattfindet. Martin Luther und die Reformation spielen aber auch in der Konfirmandenarbeit eine Rolle, erklärt Pfarrer Andreas Große von der Konfirmandenarbeitsstelle der pfälzischen Landeskirche.

Rund 5.200 Mädchen und Jungen in der Pfalz und Saarpfalz freuen sich in diesem Jahr auf ihre Konfirmation, die in der pfälzischen Landeskirche traditionell zwischen dem Sonntag nach Aschermittwoch und Pfingsten gefeiert wird. Mit der Konfirmation wird das Taufversprechen bekräftigt und das Recht zugesprochen, Pate zu werden und ab dem 14. Lebensjahr an kirchlichen Wahlen teilzunehmen. Dass vor zehn Jahren noch etwa 7.000 Jugendliche konfirmiert wurden, liegt nach den Worten von Pfarrer Andreas Große vor allem an den Auswirkungen der demografischen Entwicklung, wonach weniger Kinder geboren wurden. Er unterstreicht aber auch, dass sich in der Pfalz und Saarpfalz etwa 86 Prozent aller Getauften eines Jahrganges konfirmieren lassen: „Damit stehen wir innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland recht gut da.“

Bei den Zahlen zur Konfirmation wird laut Große auch ein „Stadt-Land-Gefälle“ deutlich: In größeren Städten sei es keine Selbstverständlichkeit mehr für junge Menschen, sich konfirmieren zu lassen. Auch die Einführung der Ganztagsschulen würden die Konfirmanden-Arbeit erschweren, so Große. „Die Jugendlichen haben schlicht weniger Freizeit. Das merken nicht nur wir bei der Konfirmandenarbeit. Das ist in der Jugendarbeit generell zu spüren.“

Dass jungen Leuten am Ende der zweijährigen Konfirmationszeit ein Fest und Geschenke winken, stellt laut einer Studie der Konfirmandenarbeitsstelle noch immer eine der Hauptmotivationen dar, sich konfirmieren zu lassen. Knapp die Hälfte der Konfirmanden besucht der Studie zufolge zudem den Konfirmationsunterricht, „weil es in der Familie so Brauch ist“. Doch je näher die Konfirmation rücke, desto mehr trete der Inhalt der Konfirmation in den Vordergrund, sagt Große.

Mit kreativen Konzepten und Angeboten über Gottesdienst und Unterricht hinaus versuchen Haupt- und Ehrenamtliche, die Konfirmandenzeit attraktiver zu gestalten. In speziellen Schulungen bereiten sich Pfarrerinnen und Pfarrer und die rund 50 Teamer der Evangelischen Jugend auf das Konfi-Camp in Wittenberg vor. Konfi-Camps sind laut der neuen Konfirmandenarbeitsstudie das Erfolgsmodell der Konfirmandenarbeit. Zum 500-jährigen Reformationsjubiläum werden insgesamt 20.000 Jugendliche aus ganz Deutschland in Wittenberg erwartet, um Reformation „vor Ort“ zu erleben. Sie haben die Möglichkeit, an den Wirkungsstätten der Reformation über ihren Glauben und ihre Lebensthemen miteinander ins Gespräch zu kommen. Untergebracht sind die Gruppen in einem Zeltcamp mit Vollverpflegung.

Wie in jedem Jahr ruft auch 2017 der Missionarisch-Ökumenische Dienst (MÖD) zur Konfirmandendankspende auf und hat dazu wieder ein Informationsheft herausgegeben. Mit dem Geld sollen in diesem Jahr Begegnungszentren für Jugendliche in Kamerun unterstützt werden. Die Presbyterian Church of Cameroon bietet dort auch Bildungs- und Schulungsangebote für die persönliche und berufliche Orientierung an. Der Aufruf zur Dankspende appelliere an die Konfirmanden, über das eigene Beschenktwerden hinaus auch an andere zu denken, erklärt dazu MÖD-Referent Jürgen Dunst.

Hinweis: Für das Konfi-Camp in Wittenberg sind noch einige wenige Plätze frei. Anmeldungen und weitere Informationen bei Pfarrer Andreas Große von der Konfirmandenarbeit der Evangelischen Kirche der Pfalz, Telefon 06341/55680576, E-Mail: andreas.grosse@institut-kirchliche-fortbildung.de. Informationen zur Konfirmandendankspende beim Missionarisch-Ökumenischen Dienst in Landau, Telefon: 06341/9289-11, E-Mail: schoelch@moed-pfalz.de.