Jugendhof Haßloch 

Moderne Werkstätten und bessere Energiebilanz

Zierpflanzengärtnerei des Jugendhofes Haßloch. Foto: evh

Speyer/Haßloch (evh). Die angehenden Gärtner, Maurer und Schreiner, die im Jugendhof Haßloch eine sozialpädagogisch orientierte Berufsausbildung absolvieren, können sich freuen: nach fast drei Jahren Umbau bei laufendem Betrieb ist die Sanierung ihrer Ausbildungswerkstätten jetzt abgeschlossen. Rund 3,6 Millionen Euro hat die Evangelische Heimstiftung Pfalz in die Schaffung moderner Ausbildungsplätze und die energetische Sanierung der Werkstätten investiert. Bei einer Eröffnungsfeier am Freitag, den 9. Juni ab 11 Uhr werden die neuen Werkstatträume der Fachöffentlichkeit vorgestellt.

Während eines ersten Bauabschnitts waren zunächst die Werkstätten für die Ausbildungsgänge Garten- und Landschaftsbau sowie Zierpflanzengärtner erneuert worden. Für die angehenden Garten- und Landschaftsbauer wurde eine komplett neue Ausbildungshalle errichtet. „Hier können unsere Auszubildenden unabhängig vom Wetter verschiedene Übungsarbeiten wie zum Beispiel Pflaster- und Steinarbeiten ausführen,“ erläutert Ausbilder Michael Reinhardt.  Die komplette Hallenmitte stehe dafür zur Verfügung und könne immer wieder neu umgestaltet werden.

Nebenan freut sich sein für die Zierpflanzengärtner zuständiger Kollege Vinzenz Schuler über das moderne, rund 900 Quadratmeter große Gewächshaus, das den in die Jahre gekommen Vorgängerbau ersetzt. „Die Bewässerung und Düngung der Pflanzen auf den Tischen erfolgt automatisiert. Lüftung, Beschattung und Heizung werden über einen Computer gesteuert“, erklärt der Gärtnermeister. „Damit erleben unsere Auszubildenden hier dieselben Arbeitsbedingungen wie in einem modernen Erwerbsbetrieb.“ Demnächst soll auch der neue Verkaufsraum fertig ausgestattet sein, in dem dann neben den Pflanzen aus der Zierpflanzengärtnerei auch Produkte aus den anderen Ausbildungswerkstätten oder der im Jugendhof seit drei Jahren produzierte Honig erworben werden können.

Im zweiten Bauabschnitt wurde anschließend das Werkstattgebäude für die Maurer und Schreiner saniert. „Wir haben jetzt eine schöne Halle bekommen mit viel Platz“, findet Maurer-Ausbilder Stefan Wayand. So sorgt eine neue Dachkonstruktion mit großer Lichtkuppel, viel Holz und mehr Raumhöhe für eine angenehme, helle Atmosphäre. Das alte Dach war nach vierzig Jahren undicht geworden und hatte erneuert werden müssen. Um die Arbeit für die Auszubildenden und ihre Meister effektiv zu gestalten, wurden die Grundrisse der Maurer- und Schreinerwerkstatt optimiert und neue Meisterbüros für Wayand und seine beiden Schreiner-Kollegen Rainer Sliwka und Carsten Frech eingerichtet. Ebenso wurden die Stromleitungen und Sanitärbereiche erneuert, außerdem in der Schreinerei eine neue Absauganalage installiert. Ausbildungskoordinatorin Ursula Hauck, die den Bereich Ausbildung im Jugendhof Haßloch leitende Diplom-Pädagogin, hat ihr Büro jetzt inmitten der Ausbildungsbetriebe und nicht mehr im Verwaltungstrakt der Einrichtung. „Das erleichtert die Kontakte mit den Ausbildern und vor allem mit den Jugendlichen deutlich“, so ihre Erfahrung.

„Mit einem Vollwärmeschutz, Dachdämmung, neuen Fenstern und Außentüren sowie einer neuen Heizungsanlage haben wir das Werkstattgebäude auch energetisch auf den neuesten Stand gebracht,“ erklärt Verwaltungsleiter Gernot Keller. Als neues Heizsystem wurde ein Blockheizkraftwerk errichtet. Das produziere nicht nur die in den Werkstätten benötigte Wärme, sondern versetze den Jugendhof darüber hinaus in die Lage, den benötigten Strom für große Teile der Einrichtung selbst zu produzieren.

„Die Mühen und Unannehmlichkeiten, die so ein Umbau bei laufendem Betrieb mit sich bringt, haben sich auf jeden Fall gelohnt“, findet Keller. „Wir konnten die Qualität unserer Ausbildungsmöglichkeiten noch einmal deutlich verbessern.“ Insgesamt bilde der Jugendhof in zehn verschiedenen Berufen aus. „Neben den bereits erwähnten Bereichen kann man hier auch eine Ausbildung in Metallbau, Malerei/Lackiererei, Verwaltung und Hauswirtschaft absolvieren“, informiert Keller. Die Ausbildung könnten die Jugendlichen entweder mit der Gesellenprüfung oder mit einem Abschluss als Helfer, beziehungsweise Werker abschließen. Für den schulischen Teil kooperiere man mit dem Jugendwerk St. Josef Landau-Queichheim, das eine Außenstelle seiner Berufsschule auf dem Jugendhof-Gelände betreibe.

Mehr zum Thema: www.evh-pfalz.de.