Filmdenkmal und lebendige Musik 

"Luther – Ein Film der deutschen Reformation"

Plakat zu dem 1927 entstandenen Stummfilm von Hans Kyser.

Kaiserslautern (lk/pt). Mit einer musikalischen Uraufführung und einer filmischen Rarität wartet das Pfalztheater Kaiserslautern zum 500. Jubiläum der Reformation auf. Mit „Luther – Ein Film der deutschen Reformation“ bringt das Orchester des Pfalztheaters das Werk des zeitgenössischen Komponisten Florian C. Reithner live mit dem 1927 entstandenen Stummfilm von Hans Kyser zusammen. Aufgeführt werden Film und Musik am Sonntag, 29. Oktober, um 18 Uhr im Großen Haus des Pfalztheaters.

Als „gelernter“ Organist sei ihm die protestantische Tradition, vor allem Johann Sebastian Bach, sehr nahe, erklärt Florian C. Reithner gegenüber der Theaterzeitung „Rotunde“. Den Charakter Martin Luthers habe er hingegen erst im Laufe der Recherche für die Filmmusik kennengelernt, sagt der 33-Jährige. Den Kompositionsauftrag erhielt Reithner vom Seeber-Film-Verlag Klagenfurt.

Im Blick auf den Lutherfilm komme man bei der Arbeit nicht um die großen evangelischen Choräle herum, sagt der Komponist. Er habe trotzdem versucht „so wenig wie möglich Bezug auf konkrete Melodien Luthers zu nehmen“. Seine eigene Komposition, so hofft Reithner, spiegele Attribute wider, die man dem großen Reformator nachsage: „gewitzt, handfest und oft auch ziemlich laut“.

Der Stummfilm „Luther“, der bei seiner Veröffentlichung 1927 zu heftigen Kontroversen zwischen den Konfessionen geführt hatte und einige Eingriffe der Zensur nach sich zog, wurde 90 Jahre nach seiner Premiere vom Bundesarchiv Koblenz restauriert und digital überarbeitet. Das Werk zeichnet die entscheidenden Stationen im Leben des Reformators auf und endet mit Luthers Kampf gegen die Bauernaufstände und die Bilderstürmer. Regie führte Hans Kyser, Martin Luther wurde von Eugen Klöpfer gespielt.

In der Uraufführung der Filmmusik spielt das Orchester des Pfalztheaters Kaiserslautern unter der Leitung von Adrian Müller. Die Aufführung am 29. Oktober beginnt um 18 Uhr, eine Einführung in Anwesenheit des Komponisten erfolgt um 17.30 Uhr.

Hinweis: Karten gibt es im Pfalztheater unter Telefon: 0631/3675209 oder im Internet unter: www.tickets.pfalztheater.de.