Vorträge in der Kirche St. Joseph am 23. Mai – Hinführungen durch Kirchenpräsident und Bischof 

Lehmann und Schneider kommen nach Speyer

Karl Lehmann (links) und Nikolaus Schneider

Speyer (is/lk). Zwei hochkarätige Gäste haben für den Ökumenischen Kirchentag, der an Pfingsten in Speyer gefeiert wird, ihr Kommen zugesagt. Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland Nikolaus Schneider und der Mainzer Kardinal Karl Lehmann werden am Samstag, den 23. Mai, in der Pfarrkirche St. Joseph jeweils einen knapp einstündigen Vortrag halten.

Nikolaus Schneider spricht ab 14 Uhr über das Thema „Toleranz gegenüber Fremden – eine Verpflichtung des christlichen Glaubens?“ Dabei geht er der Frage nach, was Toleranz gegenüber Fremden im Alltag konkret bedeutet und wieso Christen aus ihrem Glauben heraus dazu verpflichtet sind. Eine Reflexion über die Grenzen der Toleranz führt zu der Frage, wie sich die „Wahrheit“, die Christen für ihren Glauben beanspruchen, zum Wahrheitsanspruch anderer Religionen verhält. Die Begrüßung und thematische Hinführung zu dem Vortrag von Nikolaus Schneider übernimmt Bischof Karl-Heinz Wiesemann.

Um 16.30 Uhr spricht Kardinal Lehmann ebenfalls in der Pfarrkirche St. Joseph zum Thema „Auf dem Weg zur Einheit: Ökumene – Woher kommen wir, wo stehen wir, wohin gehen wir?“ In seinem Vortrag wirft er einen Blick auf das Zweite Vatikanische Konzil und wichtige ökumenische Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte. Auf dieser Grundlage nimmt er eine Standortbestimmung der Ökumene vor und gibt Impulse für die noch ausstehenden Schritte auf dem Weg zur Einheit. „Viele Gräben, die während und nach der Zeit der Reformation und Gegenreformation zwischen den Kirchen aufgerissen wurden, sind heute überwunden. Dennoch scheint für viele das Ziel der Ökumene, die sichtbare Einheit der Kirche, heute weiter entfernt denn je“, heißt es in der Ankündigung. Kirchenpräsident Christian Schad wird Kardinal Lehmann begrüßen und zum Thema hinführen.

Bei beiden Veranstaltungen haben die Besucher die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen. Thomas Stubenrauch (Ökumenereferent des Bistums Speyer) und Pfarrer Andreas Rummel (Persönlicher Referent von Kirchenpräsident Schad) werden als Anwälte des Publikums die Stimmen aus dem Publikum in den Dialog mit den jeweiligen Referenten einbringen.

Der Ökumenische Kirchentag in Speyer

Der Ökumenische Kirchentag in Speyer wird am Pfingstwochenende am 23. und 24. Mai entlang der Kirchenmeile vom Dom bis zur Gedächtniskirche gefeiert. Mehr als 130 Organisationen informieren auf der Maximilianstraße über ihre Arbeit. Auf vier Bühnen sowie in Kirchen und Veranstaltungsräumen entlang der Festmeile erwarten die Besucher Podiumsgespräche, spirituelle Angebote, Vorträge, Ausstellungen, Workshops, Musik und Kleinkunst. So werden zum Beispiel prominente Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft und Kultur unter der Überschrift „Preachers Corner“ Kurzpredigten halten und über ihren Glauben sprechen.

Am Samstagabend findet in der Gedächtniskirche eine Vigilfeier statt. Die konfessionellen Gottesdienste am Sonntagmorgen werden in den verschiedenen Kirchen gefeiert, am Ende stehen ein gemeinsames Gebet und der Segen auf der Kirchenmeile. Der Abschlussgottesdienst am Sonntag findet auf der Bühne im Domgarten statt. In diesem Rahmen wird der „Leitfaden für das ökumenische Miteinander im Bistum Speyer und in der Evangelischen Kirche der Pfalz“ unterzeichnet und an die Dekaninnen und Dekane als Vertreter aller Pfarreien und Kirchengemeinden übergeben.

Zum Ökumenischen Kirchentag gehört ein eigenes Jugendfestival mit dem Titel „stand up!“. Es beginnt am Samstag um 13 Uhr und geht bis spät in die Nacht. Rund um den Dom bieten die evangelische und katholische Jugend Musik, Workshops, Fun-Aktionen wie Klettern, Geocaching und Mobile Games, Kunstaktionen, Kino und vieles mehr an. Um einen Besuch mit der ganzen Familie zu ermöglichen, gibt es einen eigenen Kinderkirchentag im Haus für Kinder der Diakonissen und in der Kindertagesstätte St. Joseph.