Neu im Pfarrdienst 

Lebensdienlichkeit des Evangeliums vermitteln

Die neuen Pfarrerinnen und Pfarrer mit Oberkirchenrätin Marianne Wagner (li.) und Kirchenpräsident Christian Schad (2.v.re.). Foto: lk

Speyer (lk). Neun Theologen haben ihre Ernennungsurkunden als neue Pfarrerinnen und Pfarrer der Evangelischen Kirche der Pfalz erhalten. Bei der Urkundenverleihung im Landeskirchenrat haben Oberkirchenrätin Marianne Wagner und Kirchenpräsident Christian Schad die Seelsorger dazu aufgerufen, in ihren Gemeinden ein „Klima des Vertrauens und der gegenseitigen Offenheit“ zu schaffen. „Bauen Sie Brücken, auch zu denen, die der Kirche kritisch oder distanziert gegenüberstehen, und initiieren Sie Verständigungsprozesse zwischen Menschen verschiedener Lebensstile und unterschiedlicher Glaubenserfahrung“, sagten Schad und Wagner.

Oberkirchenrätin Wagner forderte die Pfarrerinnen und Pfarrer auf, sich von den vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen, die das neue Amt mit sich bringe, aber auch von den Sachzwängen nicht entmutigen zu lassen. „Halten Sie an Ihren Ideen fest, bleiben Sie bei dem, was Gott Ihnen als Gabe mitgegeben hat.“ Die Kirche befinde sich in einer Zeit großer Umbrüche. Die Weitergabe des christlichen Erbes verstehe sich nicht mehr von selbst. „Unsere Gegenwart lässt Traditionen zerfallen, andererseits lechzt sie nach ihnen“, sagte Kirchenpräsident Schad. Aufgabe der Theologen sei es, die biblisch-christliche Tradition immer wieder neu zu vergegenwärtigen und die Lebensdienlichkeit des Evangeliums zu vermitteln.

Die Stärke der Volkskirche liege darin, die Individualisierung der Lebens- und Frömmigkeitsformen in sich aufzunehmen und miteinander zu verknüpfen. „Um aber auch in Zukunft in einer Region unterschiedliche kirchliche Anknüpfungspunkte für Menschen offen zu halten, sind wir zu wechselseitiger Kooperation und zu einer Kultur der gemeinsamen Verantwortung aufgerufen.“ Dies erfordere auch ein neues Miteinander zwischen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern, sagte der Kirchenpräsident.

Folgende Pfarrerinnen und Pfarrer treten ab 1. März 2018 ihren Dienst in der Evangelischen Kirche der Pfalz an: Jean-Christoph de Araujo übernimmt die Pfarrstelle in Carlsberg-Hertlingshausen (Kirchenbezirk Bad Dürkheim-Grünstadt), Martin Groß wird Pfarrer in Lambrecht (Kirchenbezirk Neustadt), Thomas Himjak-Lang geht nach Böchingen (Kirchenbezirk Landau), Stefan Höhn wird Gemeindepfarrer in Dannstadt (Kirchenbezirk Speyer), Margarethe Hopf übernimmt die Stiftskirchengemeinde 3 in Kaiserslautern, Mathias Müller wird Pfarrer in Rothselberg (Kirchenbezirk An Alsenz und Lauter), Katrin Müller tritt eine Pfarrstelle zur Dienstleistung in Kusel an und Anna Thees wird Pfarrerin in Ebernburg-Altenbamberg (Kirchenbezirk Donnersberg). Irena Weber wird ab 1. Juni 2018 in den Pfarrdienst gehen.

In der Evangelischen Kirche der Pfalz sind nach Auskunft von Oberkirchenrätin Wagner zurzeit 564 Pfarrerinnen und Pfarrer im Dienst (Stand 1. Februar 2018). Aktuell seien 15 Vikare in der Ausbildung.