Umweltarbeit 

"Kultureller Wandel in Kirche und Gesellschaft"

Sibylle Wiesemann, Marie-Luise Steffler, Bärbel Schäfer (v.li.).

Die neue Umweltbeauftragte der Landeskirche, Sibylle Wiesemann.

Für Klimaschutzmanagement an Kitas verantwortlich: Marie-Luise Steffler. Fotos: lk

Speyer (lk). Stabwechsel bei der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz: Am Freitag, 29. März, wird in einem Gottesdienst in der Speyerer Dreifaltigkeitskirche die neue Umweltbeauftragte und bisherige Klimaschutzmanagerin der Landeskirche, Sibylle Wiesemann, ins Amt eingeführt. Wiesemann folgt ab 1. April auf Bärbel Schäfer, die nach 16 Jahren im Amt in den Ruhestand tritt. Zugleich führt der Umweltdezernent der Landeskirche, Oberkirchenrat Michael Gärtner, auch die neue Klimaschutzmanagerin für Kitas, Marie-Luise Steffler, ein. Steffler hat ihren Dienst am Sitz der Arbeitsstelle in Speyer am 1. Februar angetreten. Die Predigt im Gottesdienst, der um 15 Uhr beginnt, hält der Leiter der Arbeitsstelle, Pfarrer Detlev Besier.

Die neue Umweltbeauftragte Sibylle Wiesemann will Mut machen zu einem kulturellen Wandel in Kirche, Politik und Gesellschaft: „Was brauchen wir eigentlich für ein gutes Leben?“ Kirche könne „Lernort für nachhaltige Lebensstile“ sein und Vorbild, „wie wir in spirituellen, theologischen, kulturellen und gemeinschaftlichen Erfahrungen Erfüllung finden können“, ist Wiesemann überzeugt. Wichtig sei ihr, dass die Bewahrung der Schöpfung in der Landeskirche als gemeinschaftliche Aufgabe wahrgenommen werde, sagt die 43-Jährige. Umweltarbeit lasse sich nicht delegieren und auch nur begrenzt anordnen.

Als Schwerpunkte künftiger Umweltarbeit in der Evangelischen Kirche der Pfalz nennt Wiesemann, die seit 2014 als Klimaschutzmanagerin an der Umsetzung des landeskirchlichen Klimaschutzkonzeptes mitgearbeitet hat, u.a. das Engagement für mehr Artenvielfalt beispielsweise auf kirchlichen Flächen, ein nachhaltiges Mobilitätskonzept sowie cleveres Energiemanagement bei kirchlichen Gebäuden. Klimaschutz sei „kein Selbstläufer“. 40 Prozent weniger CO₂ bis 2020 auszustoßen, könne nur ein Etappenziel sein auf dem Weg zu einer „Kirche ohne ökologischen Fußabdruck“, sagt die Diplom-Ingenieurin und fügt an: „Staunen über die Schöpfung ist eine grundlegende Glaubenserfahrung, die allen Menschen offensteht, ob jung oder alt, kirchennah oder kirchenfern.“ Für ihre Arbeit könne sie auf ein dichtes Netzwerk zurückgreifen, das die scheidende Umweltbeauftragte Bärbel Schäfer „sehr engagiert und weitsichtig“ aufgebaut habe. Dies wolle sie „stärken, ermutigen und aufgreifen, um gemeinsam viel zu bewegen“.

Seit 1. Februar ist Marie-Luise Steffler Klimaschutzmanagerin für die Kindertagesstätten der pfälzischen Landeskirche. Die bei der evangelischen Arbeitsstelle Frieden und Umwelt angesiedelte Projektstelle ist auf vier Jahre befristet und wird zu 65 Prozent vom Bundesumweltministerium gefördert. Zu Stefflers Aufgaben zählt nicht nur die Einführung eines Energiemanagements für die direkte Energieeinsparung in möglichst vielen der 241 Einrichtungen im Bereich der Evangelischen Kirche der Pfalz. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liege auch auf Schulungen in Sachen Umweltbildung. Einsparpotenziale aufzeigen, clevere Lösungen finden und praktisch anwenden: Als Lernorte für nachhaltige Entwicklung rücken die Kitas immer mehr in den Fokus. „Umweltbildung fängt bei den Kleinsten an und kann Spaß machen“, sagt die 36-jährige Umweltwissenschaftlerin und Diplom-Ingenieurin für Energie- und Umwelttechnik.

Auf ihrem Schreibtisch in der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt in Speyer liegt das 2014 erschienene Handbuch „Kleiner Daumen, große Wirkung. Klimaschutz im Kindergarten“. An dem Projekt beteiligten sich auch 15 protestantische Kindertagesstätten in der Pfalz. „Klimaschutz im Elementarbereich funktioniert, wenn die Kinder früh und spielerisch lernen, eine zukunftsfähige Welt eigenverantwortlich mitzugestalten. Wir unterstützen das Team, die Eltern und Kinder dabei, Klimaschutz in ihren Alltag zu integrieren“, sagt Steffler. Wichtige Themen seien daher der bewusste Umgang mit Energie und Konsum, Müllvermeidung, Ernährung und nachhaltige Mobilität.

Hinweis: Die Verabschiedung von Bärbel Schäfer und Einführungen von Sibylle Wiesemann und Marie-Luise Steffler finden im Gottesdienst am Freitag, 29. März, um 15 Uhr in der Speyerer Dreifaltigkeitskirche statt.