Landessynode / Finanzen 

Kommendes Defizit wird mit erheblichen Rücklagen ausgeglichen

Oberkirchenrätin und Finanzdezernentin Karin Kessel vor der Synode. Foto: lk/View.

 Speyer (lk). Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz hat einstimmig den vorgelegten Doppeletat im Gesamtvolumen von 196,6 Millionen Euro im Jahr 2021 und 202,1 Millionen Euro im Jahr 2022 verabschiedet. „Der Haushalt kann nur durch eine erhebliche Rücklagenentnahme ausgeglichen werden“, sagte Finanzdezernentin Karin Kessel in ihrem Bericht vor der Synode. Diese lägen im Jahr 2021 bei 11,37 Millionen Euro und im Jahr 2022 bei 7,56 Millionen Euro.

„Der Haushalt für die Jahre 2021 und 2022 ist durch die Corona-Krise gekennzeichnet“, sagte Kessel. Zu dem strukturellen Defizit aufgrund von Mitgliederrückgang sei noch ein konjunkturelles hinzugekommen. Seit April 2020 gelte eine Haushaltssperre. Um die Rücklagenentnahme im Jahr 2021 so gering wie möglich zu halten, werde die Landeskirche voraussichtlich bei der Mittelzuweisung eine Haushaltssperre auf die Budgetvorgaben verhängen. „Ob diese wieder bei 10 Prozent liegt, wird in den kommenden Wochen zu entscheiden sein“, so Kessel.

Auf das strukturelle Defizit habe die Landeskirche laut Kessel bereits in vorigen Synoden reagiert: Eine Konsolidierungskommission hat Vorschläge zum Ausgleich des Haushalts erarbeitet, die diesen in den kommenden Jahren annähernd ausgleichen können. Vorgeschlagen werden Einsparungen durch das ökumenische Projekt „Zusammen wachsen“, im Bereich der Kindertagesstätten, bei der Gemeindefinanzierung sowie durch Stellenrückbau.

Steigende Personalkosten

Welche Auswirkungen die Corona-Krise mit der konjunkturellen Delle über die Haushaltsjahre hinaus haben werde, sei schwer vorauszusagen, sagte Oberkirchenrätin Kessel. „Wir haben uns an den Aussagen orientiert, die für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland im Sommer 2020 getätigt wurden. Danach soll bis 2023 der konjunkturelle Einbruch überwunden sein.

„Gleichwohl steigen die Ausgaben, insbesondere die Personalausgaben durch die Tarifsteigerungen beziehungsweise Besoldungserhöhungen sowie die Versorgungsabsicherung, deutlich“, so die Oberkirchenrätin. Die Landeskirche orientiert sich dabei am Besoldungsniveau des Landes Rheinland-Pfalz.

Hintergrund: Der Haushalt der Evangelischen Kirche der Pfalz wird 2021 und 2022 zu knapp zwei Dritteln aus Kirchensteuer-Einnahmen finanziert. Diese erreichten laut Finanzdezernentin Karin Kessel nicht das Niveau des Jahres 2019. Zirka 60 Prozent der Ausgaben werden für Personal getätigt.

Das Haushaltsvolumen liegt im Jahr 2021 bei 196.629.900 Euro und 2022 bei 202.060.400 Euro. Im Vergleich: 2018 lag er bei 174,77 Millionen Euro, 2019 bei 184,39 Millionen Euro und 2020 bei 189,86 Millionen Euro.