Landeskirche kann CO₂-Emissionen bis Ende des Jahres um ein Viertel reduzieren 

Klimaschutz: Energiemanagement zeigt Erfolg

Speyer (lk). Noch in diesem Jahr will die pfälzische Landeskirche nach den Worten ihrer Klimaschutzmanagerin Sibylle Wiesemann das selbst gesteckte Ziel erreichen, den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO₂) um 25 Prozent gegenüber dem Jahr 2005 zu reduzieren. „Das Ziel ist realistisch. Bei den Gebäuden sind wir mit einer erreichten Quote von 23,5 Prozent im Jahr 2014 auf einem guten Weg“, erklärt Wiesemann. Dank eines erfolgreichen Energiemanagements in den Kirchengemeinden könne der CO₂-Ausstoß von rund 51.500 Tonnen im Jahr 2005 auf etwa 38.500 Tonnen im Jahr 2015 gesenkt werden.

Dank der im Rahmen der landeskirchlichen Klimaschutzinitiative eingeleiteten Maßnahmen gehe mit dem Umwelt- und Klimaschutz auch eine erhebliche Entlastung der kirchlichen Haushalte einher, betont Wiesemann den doppelten Einspareffekt: Bezogen auf alle 1.700 Gebäude auf dem Gebiet der Landeskirche werden nach Angaben der landeskirchlichen Klimaschutzmanagerin rund 1,5 Millionen Euro Heiz- und Stromkosten im Jahr eingespart. Beispielhaft nennt Wiesemann u.a. die Kirchengemeinde Essingen-Dammheim-Bornheim, die dank eines engagierten Energiemanagements – bewusstes Verhalten, monatliche Kontrolle des Energieverbrauchs und richtig eingestellte Heizungsanlagen – den Energieverbrauch um ein Drittel habe senken können. Der Protestantische Kirchenbezirk Ludwigshafen stelle seine 70 Gebäude hinsichtlich ihres energetischen Zustandes und ihrer Einsparpotenziale auf den Prüfstand.

Wichtiger Baustein, um die Emissionen auch in den nächsten Jahren weiter reduzieren zu können, sei die 2015 beschlossene Baurichtlinie für ökologisches und energiesparendes Bauen. Die Landeskirche habe im Jahr 2014 für den Klimaschutz zweckgebundene Baumittel in Höhe von einer Million Euro und im Jahr 2015 nochmals zwei Millionen ausgeschüttet, erklärt dazu Finanzdezernentin Karin Kessel. Damit werde Kirchengemeinden geholfen, Projekte auf den Weg zu bringen, die zum Ziel haben, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren, damit die Umwelt zu entlasten und zur Haushaltskonsolidierung beizutragen. „Der Klimaschutz setzt im Baubereich bei ganz konkreten Maßnahmen an, im Grunde geht es aber immer um die Änderung des Bewusstseins und damit auch des eigenen Verhaltens“, sagt die Oberkirchenrätin.

2008 startete die Landeskirche mit der Einführung des Energiemanagements ihre Klimaschutzinitiative, die die Landessynode 2012 mit dem Beschluss des „Integrierten Klimaschutzkonzepts“ konkretisiert hat. Für den für Umweltfragen bei der Evangelischen Kirche der Pfalz zuständigen Oberkirchenrat Michael Gärtner muss der Weg weitergehen: „Wir streben eine Reduzierung der Emissionen um insgesamt 40 Prozent bis zum Jahr 2020 an.“