Klares Motto zum Kirchentag

Für einen Hoffnungsschimmer ist immer die Zeit – jetzt umso mehr. Der Evangelische Kirchentag will 2023 ein Leuchtfeuer sein. Ein Krisentag war er von Anfang an. Jetzt wird nach Nürnberg eingeladen. 

Speyer (lk). Unter der Losung "Jetzt ist die Zeit" (Mk 1,15) findet der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag vom 7. bis 11. Juni 2023 in Nürnberg statt. „Es soll ein Fest des Glaubens und der Hoffnung werden und vor allem auch ein Fest“, betont Tanja Schraß, Vorsitzende des Landesausschusses der Landeskirche für den Kirchentag. Nach den rein digitalen Angeboten in der Corona-Zeit und einem hybriden Kirchentag in Frankfurt 2021 werde es besonders bereichernd sein, „einander wieder direkt zu begegnen und sich über Schweres und Schönes auszutauschen.“

Nicht die Zeit für Events?

Gemeinsam mit dem Landesjugendpfarramt motiviert der Landesausschuss Pfalz Einzelpersonen und Gruppen, am Kirchentag teilzunehmen oder eigene Angebote zu machen. Veranstaltende werden organisatorisch beraten und bezuschusst. Gruppenfahrten werden ebenso angeboten. Das Interesse am Kirchentag sei innerhalb der Landeskirche und der Kirchenbezirke derzeit noch gering, bedauert Tanja Schraß. Die Ursachen seien vielfältig. Eine gewisse Zurückhaltung gegenüber Großevents sei auch anderweitig zu beobachten. 

„Einen Vorgeschmack auf das Kirchentagsgefühl geben wir auf einem Infoabend in Neustadt“, kündigt Schraß an, „wir entzünden vorab ein kleines Leuchtfeuer für die Pfalz“. Der Abend in der Pauluskirche Hambach beginnt am Freitag, 3. Februar um 19 Uhr. Programm und Einladung folgen rechtzeitig. 

Dennoch Zeit zu handeln!

Kirchentagspräsident Thomas de Maizière und Generalsekretärin Kristin Jahn haben auf der EKD-Synode am 8. November zum Kirchentag Nürnberg geladen. "Unsere Aufgabe ist es, Möglichkeiten zum Handeln aufzuzeigen. Für unser gesellschaftliches Miteinander sind Zusammenhalt und Gemeinschaft von zentraler Bedeutung", sagte Thomas de Maizière. Friedensethik, Klimaschutz, soziale Teilhabe: Dies und mehr solle darum in rund 2.000 Veranstaltungen diskutiert werden. 

Generalsekretärin Kristin Jahn erinnerte, dass der Kirchentag selbst aus einer der größten globalen Krisen entstand, „dem zweiten Weltkrieg und dem Versagen der Kirchen während des Nationalsozialismus." Heute sei er ein Ort des Miteinanders über religiöse, soziale und kulturelle Unterschiede hinweg. Der Kirchentag sei aber „auch ein Leuchtfeuer, das immer wieder aufzeigt, wo es brennt."

Hintergrund 

Der Deutsche Evangelische Kirchentag wurde 1949 als christliche Laienbewegung gegründet und besteht bis heute als unabhängiger Verein fort. Alle zwei Jahre bringt er als Dialog- und Kulturevent rund 100.000 Menschen in einer anderen deutschen Großstadt zusammen. Der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 7. bis 11. Juni 2023 in Nürnberg statt, auf Einladung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, der Stadt Nürnberg und dem Freistaat Bayern. Er steht unter der Losung "Jetzt ist die Zeit" (Mk 1,15).