Gott ist im Dunkel an unserer Seite – die Botschaft der Weihnachtsengel gilt uns: „Fürchtet euch nicht!“ 

Kirchenpräsident ruft zum Gebet für die Anschlagsopfer von Berlin auf

Der Anschlag in Berlin erschüttert mich zutiefst. Menschen freuen sich auf das Weihnachtsfest. Sie kommen zusammen auf dem Weihnachtsmarkt vor der Berliner Gedächtniskirche – der Kirche, die als Ruine Mahnmal des Friedens ist und in der täglich um die Mittagszeit ein Friedensgebet gehalten wird. Menschen in weihnachtlicher Stimmung wurden Opfer einer gnadenlosen Tat in gnadenbringender Zeit. Nicht auszudenken das Dunkel, das die Familien nun umfasst, die ihre Liebsten verloren haben oder um sie bangen. Als Christinnen und Christen tragen wir unsere Klage vor Gott. Wir sind mit den Opfern und ihren Angehörigen im Gebet und in der Trauer vereint.

Jochen Kleppers Adventslied drückt aus, was ich empfinde: „Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld. Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld. Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr, von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her.“ Kommen wir zusammen und beten wir für die Opfer und ihre Angehörigen.

Fürbitte:

Kein Wort, das das Entsetzen ausdrücken könnte.
Ein Dutzend ermordete Menschen, mehrere Dutzend Verletzte in Berlin.
Tiefstes Dunkel inmitten weihnachtlicher Stimmung.

Ewiger Gott,
wir beten für die Getöteten.
Lass sie geborgen sein in deinem Licht.
Sei bei den Opfern, den Angehörigen und Verzweifelten.
Schenke ihnen Trost, Kraft und Liebe.
Stelle ihnen Menschen zur Seite,
die in ihrem Schmerz und in ihrer Trauer bei ihnen sind.
Wir bitten um Stärke für die Krankenschwestern,
die Ärztinnen und Ärzte und alle Helfer,
die sich um sie kümmern.

Lass nicht zu, dass wir uns vom Hass spalten lassen,
sondern lass uns für den Frieden zusammen stehen.
Schenke den Politikern und Verantwortlichen
die Behutsamkeit, die Weisheit und Besonnenheit,
dem Frieden und dem Leben der Menschen zu dienen.

Gott, wir haben Angst.
Du aber kennst das Dunkel dieser Welt –
Du selbst willst darin wohnen
und hast es dadurch erhellt.
Lass uns dies spüren,
denn der Terror hört nicht auf.
Wir sind davon nicht ausgenommen,
sondern im Dunkel des Todes
mit vielen Menschen weltweit vereint.

In das Schweigen der Angst
rufen uns deine Weihnachtsengel zu:
„Fürchtet euch nicht! … denn euch ist heute der Heiland geboren,
welcher ist Christus, der Herr.“

Wir bitten dich, Gott:
Stell deine Engel um uns.
Lass das Dunkel nicht Macht über uns gewinnen.
Lass uns zu Lichtträgern deiner Weihnachtsbotschaft werden
für alle Verängstigten und Geplagten.
Stellvertretend für alle Opfer der Gewalt denken wir
in dieser Stunde ganz besonders
an die Kinder, Frauen und Männer in Aleppo.

Gott,
wir bitten dich für die, deren Herz vom Hass verfinstert ist:
Trage dein Licht in die dunklen Herzen der Menschen ein,
die verlernt haben, zu lieben,
die verlernt haben, die Würde der Menschen zu achten,
die verlernt haben, dem Leben zu dienen.
Schenke ihnen ein neues Herz und einen neuen Geist.
Gott des Friedens und der Liebe, bleibe du bei uns,
bleibe bei denen, die deinen Trost in ihrer Trauer jetzt ganz besonders nötig haben.

Amen.