Begegnungen an Alsenz und Lauter 

Kirchenpräsident "erfährt" neuen Kirchenbezirk

Treten kräftig in die Pedale: Kirchenpräsident Christian Schad und Dekan Matthias Schwarz auf der alten Brücke in Lauterecken. Fotos: LK

Pause vor der Zweikirche in Rutsweiler.

Zum Programm gehörte auch ein Besuch bei der Sozialberatungsstelle Lauterecken (v.l.): Rudi Kochenburger, Simone Ammann-Weber, Kirchenpräsident Schad, Julia Bingeser und Dekan Schwarz.

Kirchenpräsident Schad eröffnet den Vortragsabend „protestantisch bewegt“ mit einem Grußwort in der Otterbacher Christuskirche.

Otterbach (lk). Kirchenpräsident Christian Schad ist bei seiner Sommer-Radtour durch den neuen Kirchenbezirk An Alsenz und Lauter von vielen Haupt- und Ehrenamtlichen begleitet worden. Er hat sie zu einem zeitgemäßen Bekennen des christlichen Glaubens ermuntert.

Entlang der Lauter führte die Radtour von Lauterecken nach Otterbach, vorbei an den Dorfkirchen von Rutsweiler, Olsbrücken und Katzweiler. Kirchenpräsident Schad bezeichnete sie als „Orte der Vergewisserung“. Er lobte das große Engagement der Pfarrerinnen und Pfarrer, der Presbyterinnen und Presbyter sowie der vielen weiteren ehrenamtlich Aktiven vor Ort. Sie sorgten nicht nur für die Erhaltung der Kirchengebäude, sondern füllten diese auch mit Leben.

Wie der Radweg, so verbinde auch der gemeinsame Glaube die Orte der ehemals vier selbständigen Kirchenbezirke in der Nordwestpfalz. Sie würden durch Dekan Matthias Schwarz und den Vorsitzenden der Bezirkssynode, Rudi Kochenburger, auf kompetente und einfühlsame Weise zusammengeführt, so der Kirchenpräsident. Beide begleiteten Christian Schad bei seiner Radtour durch das Lautertal.

Den Pfarrkonvent in Otterbach eröffnete Kirchenpräsident Schad mit seinem Vortrag „Vom Reformations- zum Unionsjubiläum“. Er zog dabei Parallelen zwischen den Reformationsfeierlichkeiten von 1817 und 2017. Damals hätte das Jubiläum die innerevangelische Ökumene beflügelt und zur Union zwischen Lutheranern und Reformierten 1818 geführt. Auch 2017 sei ein starker ökumenischer Impuls zu spüren. Eine Union der getrennten Konfessionen sei aber heute – angesichts einer anzustrebenden Einheit in versöhnter und versöhnender Verschiedenheit – nicht geboten.

Die Unionsfeierlichkeiten im Jahr 2018 sollten als Chance begriffen werden. So sei das Erbe der durch Aufklärung und Rationalismus geprägten Unionsbegründer positiv aufzugreifen – und Glaube und Vernunft konstruktiv aufeinander zu beziehen. Denn eine „nicht durch den Glauben aufgeklärte Vernunft" bleibe unerfahren, “weil sie sich keine Rechenschaft über ihre Genzen ablegt", so Schad. Andererseits bewahre ein „aufgeklärter Glaube“ vor „Aberglauben, Fundamentalismus und religiösem Fanatismus“. Ähnliche Lernprozesse seien deshalb auch für andere Religionsgemeinschaften zu wünschen.

Nach Rückfragen und Austausch zum Vortrag war ausreichend Zeit gegeben für existentielle Fragen des Pfarrberufs sowie über die Zukunft der Landeskirche. Kirchenpräsident Schad schätzte dabei das offene Gespräch sehr - und ermutigte vor allem die jungen Pfarrerinnen und Pfarrer, kollegiale Beratung innerhalb der Kooperationszonen wahrzunehmen.

Den Abschluss des Tages bildete ein Referat des Mainzer Theologieprofessors Kristian Fechtner zum Thema: „Müssen wir uns als Protestanten für unseren Glauben schämen?“ im Rahmen der Vortragsreihe „protestantisch bewegt“ zum Reformationsjubiläum 2017.